13.07.2015 Aufrufe

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Finanzpolitik d. Nürnb. Rates i. d. 2. Hälfte d. 16. Jahrh. 35Ausgaben durch eine höhere Landsteuer, <strong>und</strong> zwar die Bürgerder Städte von je 100 fl. mit einem Gulden <strong>und</strong> die gonderbarenUntertanen dieser Bürger auf dem Land statt mit 4 Pfennigenmit 5 Pfennigen vom Gulden, herangezogen werden, <strong>und</strong> zudem solltejeder gedingte Ehehalte mit Ausnahme der um Wochenlohnarbeitenden Handwerksgesellen von einem Gulden einen Batzenoder 10 Pfennige zur Steuer geben ^).Da man mit den durch diese Steuern gewonnenen Geldmittelnimmer noch nicht auszureichen vermeinte, so wurde ferner dieVerdoppelung des Ungeldes <strong>für</strong> Weißbier, das bisher 274 fl. vomSummer Malz betragen hatte, beschlossen <strong>und</strong> diese Erhöhungdamit motiviert,daß dem Ungeld, wie sich bisher bef<strong>und</strong>en, durchdie Gewöhnung vieler stattlicher Personen an das Weißbier, dasum einen Pfennig höher ausgeschenkt werde als das rote Bier,viel abgebrochen worden sei.Wenn nun auch durch die erhöhte Losung <strong>und</strong> Landsteuer<strong>und</strong> durch das verdoppelte Weißbierungeid die <strong>für</strong> Reich <strong>und</strong>Kreis pro 1566 notwendigen Anlagen zur Not bestritten werdenkonnten, so war damit doch noch kein Überschuß gewonnen,mittelst dessen man die vor zehn Jahren aufgenommenen Zinsgelderhätte vermindern können. Zu diesem Zweck machteEndres Imhof am 1. Juli 1566 im Rat der Herren Alteren folgendedrei Vorschläge,die dieser die mißliche Lage seiner Vaterstadt nurzu gut kennende Mann bis zu seinem Lebensende immer wiedervorbrachte, die aller Wahrscheinlichkeit nach imstande gewesenwären, auch der Finanzmisere Nürnbergs gründlich abzuhelfen,die aber im Rat der Septemvirn keine Mehrheit fanden <strong>und</strong>darum zum Schaden der Stadt unausgeführt blieben.Der erste dieser Imhofschen Vorschläge wollte, daß dievornehmsten Bürger, die über 7000 Gulden Vermögen besaßen,in den nächsten vier Jahren, d. h. solange die hohen Reichsanlagenzur Abwehr der Türkengefahr zu entrichten waren, denfünften Teil ihres Vermögens, also 1400 Gulden, in1) Vgl. außer Nürnberger Ratsbuch 33 Fol. 42 etc. Die Ratschläge derRatsverordneten vom 1. Juli 1566, bestätigt durch Ratsbeschluß vom 26. August1566 (Nürnberger Kreisarchiv S. I, L. 115, Nr. 4).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!