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Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

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72 H. Sievekingdie alle Waffenfähigen umspannen sollte^). Es handelte sichhier nicht nur um einen Zusammenschluß der Vornehmen. Nichtdie minores, die ärmeren Einwohner, wie Hegel ^) üieinte, sonderndie minores XVI annis, die Minderjährigen, die noch nichtWaffenfähigen, waren ebenso wie die über 70jährigen ausgeschlossen.Gleichwohl stehen von vornherein Vornehme, meliorer*,an der Spitze der Compagna, so daß man an ihrem demokratischenCharakter zweifeln kann. Die formelle Souveränität derCompagnagenossen , wie sie im parlamentum ihren Ausdruckfand, konnte sich nur bei besonderen Gelegenheiten äußern. Dieeigentliche Regierung lag in der Hand weniger Familien. Vielleichterläutert uns ein Beispiel aus späterer Zeit diesen Zustand.Seit dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert bildete Zürich eine züuftlerische Demokratie.Allein, wenn auch diese Verfassung niemals aufgehobenwurde, so wußten sich doch die seit dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert nachweislichaus dem Handwerkerstande hervorgegangenen Kapitalisten^),vor allem die Großindustriellen der Textilbranche, ein derartigespolitisches Übergewicht zu verschaffen, daß man wohl von eineraristokratischen Epoche der zürcherischen Geschichte bis zurRevolution reden kann.Im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert sehen wir die Genueser Bevölkerung inzwei Klassen zerfallen, Adel <strong>und</strong> Populus. Der Adel hat zunächstdie Herrschaft inne, später erlangt der Populus Anteil ander Herrschaft, drängt 1339 den Adel zurück, so daß der Dogenur aus dem Populus genommen werden darf, bis 1528 der Adelmit Ergänzung durch die besseren populären Familien wiederans Ruder kommt.Wer aber war dieser Adel, diese Familien, gegen derenpolitische Herrschaft seit dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert der Populus aufstand?Kein Zweifel, daß feudale Familien in ihm vertretenw^aren. Die Markgrafen von Gavi waren in die Stadt gezogen,die Spinola rühmten sich ihres viskontilen Geschlechtes. Keineswegsaber bildete der alte feudale Adel einfach den neuen Stadt-1) Genueser Finanzwesen I, S. 15.2) Geschichte der Städteverfassung in Italien II, S. 180.3) Vgl. H. SCHULTHESS, Die Familie Schulthess von Zürich, Festschr. 1908-

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