13.07.2015 Aufrufe

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

242 Oskar BüchnerHofes an ein Mitglied des Odelsgeschlechts, dessen Eigentumdas Gut früher gewesen war, gezwungen werden konnte. DieKlasse der Leiländinger, weit entfernt, zu verschwinden, nimmtdaher, wie auch die vorhergenannten Zahlen dartun, im Verlaufedieser Epoche zu.Nach der Reformation entwickelte sich auch zu größerer Bedeutungein Institut, welches noch heute in der norwegischenLandwirtschaft eine Rolle spielt ^) — das Husmandswesen. Dadie Betriebe in Norwegen jederzeit <strong>und</strong> allenthalben klein waren,hatte die norwegische Landwirtschaft einen besonders zahlreichenLandarbeiterstand nicht nötig gehabt. In ältester Zeit besorgtezumeist die Familie der selbständigen Bauern allein den gesamtenBetrieb ; Sklaven gab es nicht viele, <strong>und</strong> freie Männerwurden nur selten als Hilfskräfte in die Familien aufgenommen.Als Folge der Wikingerzüge wurden dann mehr <strong>und</strong> mehr Trälleals unfreie Landarbeiter benutzt; aber mit dem Aufhören derSklaverei verschwanden auch diese, <strong>und</strong> seit der Zeit herrschtein Norwegen fast ununterbrochen ländlicher Arbeitermangel.Endlich versuchte man es in stets größerer Ausdehnung mit demHusmandsverhältnis. Man überlies, wie es früher hie <strong>und</strong> davertrauten Sklaven <strong>und</strong> Freigelassenen gegenüber geschehen War,seinen Arbeitern Landstücke mit einigen notdürftigen Gebäuden(sogenannte Husmandsplätze), wogegen diese sich zu bestimmtenArbeiten auf dem Gutshofe verpflichteten. Hierdurch konnteman in gewissem Grade das Interesse des Gr<strong>und</strong>besitzers mitdem des Landarbeiters vereinigen.Mit Entstehen des Husmandswesens , welches sich in denJahrh<strong>und</strong>erten nach der Reformation mehr <strong>und</strong> mehr entwickelte,besserten sich die ländlichen Arbeiterverhältnisse ganz bedeutend.Und auch der Husmänd, die als Landarbeiter den Gefahren derExpropriation oder Bedrückung durch den Adel nicht in demUmfange ausgesetzt waren wie Odelsbauern <strong>und</strong> Leiländinger,nahm sich die Regierung in vielfacher Beziehung an. Sie sahsich hierzu wie überhaupt zur Besserung der Lage der unteren1) Vgl. Die Vererbung des ländlichen Gr<strong>und</strong>eigentums <strong>und</strong> Geschichtedes Aiierbeurechts in Norwegen, S. (182).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!