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Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

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Paul Heanig. Durchschnittliche Herstellungskosten etc. 159nete Kaufkraft des Geldes in den Jahrzehnten 1721—1740 der Multiplikator3,50 gef<strong>und</strong>en worden, <strong>und</strong> die Ergebnisse, denen hier dieseseinzelne Stück entnommen wird, sind mit anderen, unabhängig davonangestellten Untersuchungen im ganzen in Übereinstimmung gef<strong>und</strong>enworden. Nimmt man an, daß die Kaufkraft des Geldes von der Mitteder siebziger Jahre an bis in die Gegenwart nur in derselben Weiseweiter gefallen sei wie in dem gleichen, vor der Mitte der siebzigerJahre liegenden Zeiträume, so ergibt sich (die angedeuteten Untersuchungenergeben <strong>für</strong> das Jahrzehnt 1841—50 den Multiplikator 1,43)<strong>für</strong> das zweite Fünftel des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts der Multiplikator 3,93oder r<strong>und</strong> 4, so daß 1 Reichstaler 11,52 Mark bedeuten würde.Fragen wir, wie sicli damals <strong>und</strong> heute der mittlere Verkaufsbogenpreiswissenschaftlicher Literatur zu den unmittelbaren Herstellungskostenverhält. Als Preis eines sogenannten Neurieses mittelguten Papiersin Oktavformat kann man heute 17,50 bis 20 Mark, als Preis <strong>für</strong> denglatten Satz eines Oktavbogens (ohne Zuschläge <strong>und</strong> Haus- <strong>und</strong> Autorkorrektur)31 Mark, <strong>für</strong> den Druck des ersten Tausends 8,50 Mark<strong>und</strong> <strong>für</strong> jedes weitere Tausend 3,50 Mark ansetzen. Dem würden <strong>für</strong>das Ende unseres Zeitraums, wenn man dabei die vierfache Kaufkraftdes Geldes zugr<strong>und</strong>e legen wollte, die Preissätze von 28,80 Mark <strong>für</strong>1000 Bogen Papier, 5,76 Mark <strong>für</strong> den Satz eines Bogens, 4,80 Mark<strong>für</strong> den Druck des ersten Tausends <strong>und</strong> 1,90 Mark jedes weiterenTausends entsprechen. Es würde das bedeuten, daß die Druckkosten,an weiterem Steigen durcli die Verbesserung der Pressen gehemmt, umdas Doppelte, die Satzkosten dagegen um mehr als das Fünffache gestiegenwären (ungeachtet der Einführung der Setzmaschinen (Hg.),während die Papierkosten infolge der maschinellen Entwicklung <strong>und</strong>der Benutzung billiger Rohstoffe, Hg.) um mehr als ein Drittel gefallenwären. Die Papier-, Satz- <strong>und</strong> Druckkosten würden zusammenpro Bogen um 47 "/o gestiegen sein.Lassen wir aber die Berücksichtigung der veränderten Kaufkraftdes Geldes aus dem Spiel, <strong>und</strong> stellen wir uns auf die sichere Basisder bloßen Verhältnisvergleichung. Nehmen wir ein Werk wissenschaftlichenInhalts an, das in glattem Satz im Umfange von 20 Oktavbogenin 1500 Auflage gedruckt werde. Es würde dann bei einemBogenpreise von 3,5 <strong>und</strong> 26,4 Pfennig der damalige Verkaufspreis imLaden 364 Reichstaler 14 Groschen, der heutige 7920 Mark betragen.Die Durchschnittskosten würden sich damals belaufen haben auf: Papier75 Reichstaler, Satz 10 Reichstaler, Druck 10 Reichstaler, Korrektur21/2 Reichstaler, Honorar 25 Reichstaler 20 Groschen, zusammen123 Reichstaler 8 Groschen, <strong>und</strong> heute würden sie betragen: Papier562 Mark, Satz 620 Mark, Druck 205 Mark, Korrektur 60 Mark,Honorar 1000 Mark, zusammen 2447 Mark. Die folgende Tabellegibt die aufgeführten Posten der Herstellungskosten in Prozenten desLadenpreises an. Sie stellt die <strong>für</strong> eine Auflagenhöhe von 1000 <strong>und</strong>2000 Exemplaren gültigen Prozentsätze daneben, um zugleich zu zeigen,daß das Gesetz der Verminderung der Herstellungskosten pro Exemplarbei steigender Auflage damals schwächer wirkte, als es heute der Fallist. Die Satzkosten <strong>und</strong> das Honorar sind es, die die stärkste Steige-

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