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Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

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Die Finanzpolitik d. Nürub. Rates i. d. 2. Hälfte d. 16. Jahrh. 7entziehen <strong>und</strong> mit allerlei Beschwerden, wo sie können <strong>und</strong>mögen, von allem Gewerbe <strong>und</strong> Handlung uns abzudrängenjederzeit beflissen sein, auch solchen Beschwerden, so uns indieser Stadt von ihnen begegnen, auf anderen Wegen unseresErachtens, dieweil sie nunmehr so stark eingewurzelt, nichtvorzukommen als durch eine stattliche neue Auflage, so gelangtan E. Herrlichkeit unsere untertänige <strong>und</strong> hochfleißige Bitte, diewollen gen. Stadt sowohl als gen. Bürgerschaft Wohlfahrt <strong>und</strong>Nutzen, auch hiergegen den Schaden, so erfolgen möchte <strong>und</strong>bereits vor Augen ist, mitleidig <strong>und</strong> väterlich erwägen <strong>und</strong> dieSachen nicht dahin kommen lassen, daß wir samt gemeinerBürgerschaft von dem Handel allzusehr gedrungen <strong>und</strong> denItalienern, wie sie es in Frankreich dahin gebracht, in die Händesehen müssen, daß vielmehr die geschwinden <strong>und</strong> schädlichenvorteilhaften Finanzen <strong>und</strong> welschen Praktiken, dadurch dieItaliener alles haben <strong>und</strong> wir Deutsche endlich nichts behaltenwürden, abgeschafft <strong>und</strong> eine bürgerliche, ehrbare, jedem erträglicheGleichheit hergestellt werde."Bei der Beurteilung der Wirkungen dieser <strong>für</strong> den NürnbergerHandelsstand sehr mißlichen äußeren Verhältnisse darf nun aberkeinesfalls der Umstand übersehen werden, daß die Nürnberger Kaufleute,wie sie in verschiedenen ihrer damals verfaßten Gutachtenselbst zugaben, auch durch ihre eigene Schuld gegenüber denItalienern um jene Zeit ins Hintertreffen gekommen waren. DieItaliener hatten nämlich schon lange vor den Deutschen denGebrauch eingeführt, ihre Waren auf Wiederschicken nach denHaupthandelsplätzen Süddeutschlands, vor allem nach Augsburg<strong>und</strong> Nürnberg, zu versenden <strong>und</strong> von diesen Handelszentren ausdie umliegenden Gebiete mit Waren im Kommissionshandel zuversorgen^). Da die Italiener infolge des direkten Einkaufs der1) Vgl. das Gutachten der 23 vornehmsten Nürnberger Kaufleute vom16. Mai 1572, auf die Beschwerden der welschen Händler in Nürnberg bezüglichder Ersteigerung des Zolls an den Rat von Nürnberg erstattet. „DasWeglegen der Lager der Italiener von Nürnberg nach Leipzig, Linz, Wien,Krakau, Warschau <strong>und</strong> anderen Orten ist im Falle der unbedingten Abweisungder Welschen sehr zu <strong>für</strong>chten , da die Italiener in Seide <strong>und</strong> Samt bessersortiert als die hiesigen Händler <strong>und</strong> schon lange im Gebrauch haben, ihre

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