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Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

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80 H. Sievekingwir sich in dieser Weise an dem Florentiner Geschäftsleben beteiligen^).Wenn uns die Historiker so nachdrücklich auf die kapitalbildendeMacht des Handels hinweisen, wenn uns die Juristendie Gesellschaftsformen als Mittel des Kapitalzusammenschlusseserklären, müssen wir da eine besondere Wahrheit <strong>für</strong> die Nationalökonomenbeanspruchen, oder ist uns nicht vielmehr, wenn wirdie Bücher eines Schaube,eines Heynen, vor allem eines Davidsohndurchblättern, als seien hier die Kapitel geschrieben, zudenen Makx die Überschrift setzte : „DasHandels- <strong>und</strong> Wucherkapitaldes Mittelalters"?m.Indessen ist der mittelalterliche Kapitalismus Italiens auswirtschaftlichen Gründen allein nicht zu erklären. Einer Ausnutzungder politischen Lage verdanken die Städte ihre Blüte.Durch die Hilfe, die sie Byzanz gegen die Normannen leisteten,erreichten die Venetianer 1082 die goldene Bulle, die ihnen sogroße Vorrechte im griechischen Reiche sicherte. Die merkantilenErfolge der Seestädte erwuchsen auf dem Hintergr<strong>und</strong>e derKreuzzugsbegeisterung,von der doch die Städter nicht minder ergriffenwaren als die Ritter. Ohne die Unterstützung der Seestädtewäre diese Bewegung aussichtslos gewesen, aber die Seestädteselbst gewannen durch den Rückhalt der Ritterheere beidem Vordringen gegen den Islam mehr, als sie gaben, wie dasder Annalist Caffaro einmal naiv ausspricht. Die eroberten Städtewurden Handelsemporien der Genuesen, Venezianer <strong>und</strong> Pisaner.Es ist ja nicht ohne Beispiel, daß eine geistige Bewegung, diewie hier alle Kräfte aufrüttelte, schließlich in materiellen Gewinnenihre greifbarste Folge fand. Die Handelsleute lerntenjedoch bald, auch mit der Macht der Ungläubigen sich vertragen.Schroffer konnte man dem schwachen Griechenreiche gegenübertreten.Hier gewannen erst die Venetianer mit der Eroberung1) Vgl. die ausführliche DarstelluDg bei Davidsohn, Geschichte vonFlorenz n, 2, S. 412 ff.

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