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Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

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Die Kölner Handelsbeziehungen im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert. 301mit Kurzwaren, mit G.'irn, Tuch (zum Teil auch mit englischem),Barchent, Leinwand, Seide, Waid, Krapp, Drogen <strong>und</strong> Gewürzen. Siebezogen von dort Südweine, Tuch, Gewürze, Südfrüchte, Rohseide,Baumwolle <strong>und</strong> Hüte, dabei aber auch Fische (besonders Bückinge),wertvolle Pferde, flämischen Käse <strong>und</strong> Seife. (Ich habe mich nur aufdie Güter beschränkt, die besonders charakteristisch <strong>und</strong> wichtig waren<strong>und</strong> in den Quellen häufiger vorkommen.)Der Handel mit England, der sich auf die dortigen hansischenKontore <strong>und</strong> besonders das in London stützte, befaßte sich in derRichtung auf den Kontinent vor allem mit Tuch <strong>und</strong> Wolle. DieStellung der Kölner Kaufleute in der englischen Tuchausfuhr warunter allen Deutschen die hervorragendste. Sie versorgten nicht nurdie flandrischen Märkte, hatten nicht nur Tuchlieferungen z. B. an dieStadt Antwerpen selbst, sondern Köln konnte sich auch dem Senat vonVenedig gegenüber rühmen, daß seine Kaufleute mehr als alle anderndas Tuch von England nach der Lagunenstadt brächten. Neben demTuch ist es besonders Zinn gewesen, das aus England kam <strong>und</strong> welches<strong>für</strong> das in Köln besonders blühende Metallgewerbe wichtig war. Derkölnische Exporthandel nach England erstreckte sich namentlich aufWein <strong>und</strong> Stahl <strong>und</strong> Eisen. (Johann Questenberg schickt einmal eineLadung von 100 Faß Stahl hinüber.) Daneben kamen in BetraclitJuwelen, Drogen, Waid <strong>und</strong> Seide. Die Wege zwischen beiden Gebietenführten sowohl auf dem Rhein abwärts über Dordrecht <strong>und</strong> Brielleoder über Middelburg <strong>und</strong> die flandrischen Städte bis hinab nachCalais. Aber die Kölner nahmen auch sowohl am französischen Getreidehandelnach England von Ronen <strong>und</strong> Dieppe aus teil, als aucliam direkten Verkehr zwischen England <strong>und</strong> dem Norden <strong>und</strong> OstenEuropas.Sie sind an dem Handel mit England von allen Hanseaten ammeisten interessiert gewesen. Auf ihren Niederlassungen, die sie aufder Insel bereits im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert hatten, beruhen überhaupt diespäteren intimen handelspolitischen Beziehungen des Städteb<strong>und</strong>es zuEngland, <strong>und</strong> Köln hat mehrfach im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert gezeigt, daß ihmein gutes Einvernehmen mit England wertvoller sei als die Hanseselbst, als der feste B<strong>und</strong> mit seinen deutschen Schwesterstädten.Die südlichen Niederlande, also Brabant, Flandern <strong>und</strong> zum TeilSeeland sind <strong>für</strong> Köln wegen ihrer Lage auf der Schwelle zwischendem Kontinent <strong>und</strong> Großbritannien als Durchgangs- <strong>und</strong> Marktgebietevon höchster Bedeutung gewesen. Die nördlichen dagegen, Holland,Utrecht, Overyssel, P^riesland <strong>und</strong> Geldern fallen <strong>für</strong> dasKölner Wirtschaftsleben rnehr mit ihrer Produktion ins Gewicht. DieGuter passierten diese Gebiete natürlich auf dem Rhein <strong>und</strong> auf derMaas, <strong>und</strong> Dordrecht, sowohl wie V e n 1 o , von dem aus der Landwegnach Köln benützt wurde, waren bedeutende Stapelplätze.Ferner war Kampen an der Südostecke der Zuidersee der Hafen,von wo aus die Kölner zum Teil Fahrten nach dem Osten antraten,wo sie dazu die Schiffe mieteten <strong>und</strong> wo sie auch häufig die aus Englandexportierten Waren <strong>für</strong> die Ostsee umluden.Aber mehr als dies bedeuteten die Seewirtschaft <strong>und</strong> die Land-

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