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Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...

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106 DISKUSSION<br />

Parallel sollte die Ansäuerung des Cytoplasmas den beobachteten toxischen Effekt bewirken<br />

(Salmond et al., 1984) .<br />

E. coli-Stämme wie K-12 besitzen bei einem niedrigen extrazellulären pH-Wert einen<br />

hohen transmembranen pH-Gradienten (OpH -0,9 Einheiten), da sie im allgemeinen nicht in<br />

der Lage sind, ihren internen pH-Wert anzupassen (Padan et al., 1981) . Aufgrund der<br />

Diffusion der Essigsäure kann folglich die intrazelluläre Acetat-Konzentration um etwa den<br />

Faktor 10 größer sein als die extrazelluläre (Diez-Gonzalez & Russell, 1997) . Viele<br />

Bakterien, die bei einem niedrigen pH-Wert in Anwesenheit von Acetat wachsen, können<br />

ihren intrazellulären pH an den extrazellulären anpassen, d.h . senken (Kashket, 1987 ; Russell,<br />

1991) . Russell (1992) postulierte, dass der niedrige OpH einen Adaptationsmechanismus<br />

darstellt, der die Akkumulation von Acetat-Ionen in einem ansonsten stärker alkalischen<br />

Zellinneren verhindert. Dieses Phänomen wurde z.B . auch für den E. coli Stamm 0157 :H7<br />

beschrieben, der wie YYC202 eine ungewöhnlich hohe Acetat-Toleranz besitzt (Conner &<br />

Kotrola, 1995) . E. coli 0157:H7 ist in der Lage, seinen OpH von 0,9 auf 0,2 zu senken, wenn<br />

Na-Acetat dem Medium hinzugefügt wird (Diez-Gonzalez & Russell, 1997) . Unabhängig von<br />

der extrazellulären Acetat-Konzentration übersteigt die intrazelluläre Acetat-Konzentration in<br />

E. coli 0157:H7 300 mM nicht . Wenn jedoch die Hypothese einer erhöhten Acetat-Resistenz<br />

<strong>durch</strong> einen verringerten OpH richtig ist, dann kann die Ansäuerung des Cytoplasmas nicht<br />

die Ursache für den toxischen Effekt des Acetats sein .<br />

Um Hinweise auf den Mechanismus der Acetat-Resistenz von E. coli YYC202 zu erhalten,<br />

wäre es sinnvoll, die intrazelluläre Acetat-Konzentration sowie den intrazellulären pH bei<br />

Wachstum auf Glucose und Acetat zu bestimmen, und zwar im Vergleich zum<br />

komplementierten Stamm YYC202-pGS87 und zum Wildtypstamm MG1655 .<br />

3 Vergleich der <strong>Pyruvat</strong>-<strong>Produktion</strong> aus Glucose <strong>durch</strong> verschiedene<br />

Organismen<br />

In der Einleitung wurden bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von <strong>Pyruvat</strong> aus<br />

Glucose mit Hilfe von vitaminauxotrophen Hefe- bzw . E. coli-Stämmen vorgestellt . Daneben<br />

wurden in der Literatur auch Verfahren beschrieben, bei denen die <strong>Pyruvat</strong>-<strong>Produktion</strong>sphase<br />

erst nach der Wachstumsphase startete . Beispielsweise wurde Xanthomonas campestris<br />

zunächst in einem Medium mit Glycerin und NaN03 als C- bzw . N-Quelle kultiviert und nach<br />

dem Ende des Wachstums aufgrund von Nitrat-Mangel Glucose hinzugefügt, die zu <strong>Pyruvat</strong><br />

umgesetzt wurde (Behrens & Fiedler, 1979) . Die Ausbeute war allerdings mit 0,47 Mol

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