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Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...

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11 4 DISKUSSION<br />

7 Proteomanalyse<br />

Die in den Fermentationen eingesetzte Glucose sollte vorwiegend in der Glykolyse zu<br />

<strong>Pyruvat</strong> umgesetzt werden . Wenn Glucose nicht über die Glykolyse, sondern über den<br />

oxidativen Pentosephosphatweg verstoffwechselt wird, entsteht C02 . Dies führt zu einer<br />

Reduktion der <strong>Pyruvat</strong>-Ausbeute . Die Erhöhung der Gluconat-6-Phosphat-Dehydrogenase im<br />

Verlauf der acetatlimitierenden (al) Fermentation könnte für eine erhöhte Aktivität des<br />

Pentosephosphat-Wegs sprechen, allerdings zeigten keine weiteren Enzyme dieses Weges<br />

eine erhöhte Protein-Konzentration . Es fällt auch auf, dass in der acetatakkumulierenden (ak)<br />

Fermentation zwei Enzyme (Gnd, TalB) des Pentosephosphatweges im Verlauf der<br />

Fermentation reduziert wurden . Das spricht für eine reduzierte Aktivität des Pentosephosphat-<br />

Wegs . Das Verhältnis al/ak der relativen Proteinintensität der Gluconat-6-Phosphat-<br />

Dehydrogenase betrug am Anfang der Fermentation 0,88, in der <strong>Produktion</strong>sphase 1,7 und am<br />

Ende der Fermentation 1,92 . Die <strong>Pyruvat</strong>-Ausbeute war in der ak-Fermentation mit -670 mM<br />

deutlich höher als in der al-Fermentation, wo nur -380 mM <strong>Pyruvat</strong> gebildet wurden . Die<br />

geringere Ausbeute in der al-Fermentation könnte mit einer erhöhten Aktivität des<br />

Pentosephosphatweges zusammenhängen .<br />

Indizien für einen Säurestress, wie sie bereits bei den DNA-Chip-Experimenten beobachtet<br />

wurden, gab es auch bei den Proteomanalysen . So wurden z.B . die Proteine YfiD und GadB<br />

in der <strong>Produktion</strong>sphase vermehrt gebildet. Das YfiD-Protein ist ein Protein, dass bei<br />

Säurestress induziert wird und bei neutralem bis alkalischem pH-Wert bisher noch nicht <strong>durch</strong><br />

Proteomanalyse identifiziert wurde (Blankenhorn et al., 1999) . Da die Fermentationen bei<br />

einem neutralen externen pH-Wert <strong>durch</strong>geführt wurden, ist es deswegen um so erstaunlicher,<br />

dass das YfiD-Protein dabei in relativ hoher Intensität detektiert wurde . Das Ergebnis<br />

unterstützt den Befund, dass die <strong>Pyruvat</strong>-Bildung zu einer cytoplasmatischen Ansäuerung<br />

führt . YfiD ist ein Radikal-Enzym, wobei das Radikal wie bei der <strong>Pyruvat</strong>-Formiat-Lyase<br />

(PFL) <strong>durch</strong> die Aktivasen PflA mittels Adenosylmethionin eingeführt wird . Im Gegensatz<br />

zur PFL fungiert AdhE aber bei YfiD nicht als Deaktivase . YfiD kann das katalytische<br />

Zentrum von PFL wiederherstellen, wenn es <strong>durch</strong> Sauerstoffeinwirkung zerstört wurde<br />

(Wagner et al., 2001) . Da in YYC202 das pflB-Gen für PFL <strong>durch</strong> eine Mutation inaktiviert<br />

ist, bleibt es fraglich, ob diese Reaktivierungsfunktion von YfiD in YYC202 eine Rolle spielt .<br />

Unter Sauerstoffmangel scheiden yfiD-Mutanten verstärkt organische Säuren wie <strong>Pyruvat</strong>,<br />

Lactat, Succinat oder Formiat aus (Wybom et al., 2002) . Es wäre daher interessant zu<br />

untersuchen, ob eine yfiD-Mutation in YYC202ldhA einen Einfluss auf die <strong>Pyruvat</strong>-<br />

<strong>Produktion</strong> hätte . Bei der ak Fed-Batch-Kultur kam es im Verlauf der Fermentation zu einer

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