Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...
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4 EINLEITUNG<br />
Alternativ zu Lactat wird Glucose als Substrat für die <strong>Pyruvat</strong>-<strong>Produktion</strong> mittels Ganzzell-<br />
Biotransformation eingesetzt . Dazu werden Stämme verwendet, bei denen die<br />
Decarboxylierung des <strong>Pyruvat</strong>s zu Acetyl-CoA <strong>durch</strong> geeignete Auxotrophien reduziert ist . In<br />
einem der beschriebenen Verfahren werden vitaminauxotrophe Hefe-Stämme verwendet, z.B .<br />
Torulopsis glabrata (Miyata et al ., 1990 ; Yonehara & Miyata, 1994 ; Miyata & Yonehara,<br />
1996) . Diese Stämme sind z.T . sowohl Thamin-, nicotinsäure-, biotin- als auch<br />
pyridoxaminauxotroph . Wurden beispielsweise limitierende Mengen Thiamin oder<br />
Nicotinamid eingesetzt, so führte dies zu einer Reduktion der <strong>Pyruvat</strong>-Dehydrogenase-<br />
Aktivität und damit zu einer reduzierten oxidativen Decarboxylierung des in der Glykolyse<br />
gebildeten <strong>Pyruvat</strong>s . Da Thiaminpyrophosphat ebenfalls als Cofaktor der Transketolase<br />
benötigt wird, hatte eine reduzierte Thiamin-Konzentration auch einen reduzierten<br />
Pentosephosphatweg zur Folge, so dass die eingesetzte Glucose vorwiegend in der Glykolyse<br />
umgesetzt wurde . Die Aktivität der <strong>Pyruvat</strong>-Carboxylase, die <strong>Pyruvat</strong> zu Oxalacetat umsetzt,<br />
wurde <strong>durch</strong> limitierende Mengen Biotin reduziert, da diese Reaktion biotinabhängig ist. Ein<br />
Pyridoxamin-Mangel führte zu einem reduzierten Aminosäure-Stoffwechsel, da viele dieser<br />
Enzyme (Transaminasen, Decarboxylasen, Dehydratasen) Pyridoxalphosphat benötigen .<br />
Durch eine Optimierung der Vitamin-Kombination wurden mit vitaminauxotrophen<br />
T. glabrata-Stämmen maximal 0,57 g <strong>Pyruvat</strong> pro g Glucose im Schüttelkolben-Maßstab<br />
gebildet, was einer Ausbeute von 1,17 Mol <strong>Pyruvat</strong>/Mol Glucose entspricht (Yonehara &<br />
Miyata, 1994) . In Fed-Batch-Fermentationen betrug die maximal erreichte <strong>Pyruvat</strong>-<br />
Konzentration 67,8 gll . Die Ausbeute betrug aber lediglich 1 Mol <strong>Pyruvat</strong>/Mol Glucose<br />
(Miyata & Yonehara, 1996) .<br />
Eine vergleichbare Methode zur <strong>Pyruvat</strong>-<strong>Produktion</strong> aus Glucose wurde auch für<br />
liponsäureauxotrophe Escherichia coli-Stämme beschrieben (Abb . 3 ; Yokota et al., 1994a,<br />
1994b, Yokota, 1997) . Bei den beschriebenen Prozessen erfolgt die <strong>Pyruvat</strong>-Bildung<br />
ausgehend von Glucose unter aeroben Bedingungen . Die Glucose wird dabei zunächst über<br />
das Phosphotransferase-System (PTS) in die Zelle aufgenommen und in der Glykolyse zu<br />
<strong>Pyruvat</strong> umgesetzt . Der überwiegende Teil des gebildeten <strong>Pyruvat</strong>s wird unter aeroben<br />
Bedingungen <strong>durch</strong> den PDH-Komplex zu Acetyl-CoA und C0 2 umgesetzt . Dieses Enzym<br />
benötigt Liponsäure als prosthetische Gruppe . Setzt man nun liponsäureauxotrophen<br />
Stämmen limitierende Mengen an Liponsäure zu, so führt dies zu einer Reduktion der PDH-<br />
Aktivität und damit zu einer verminderten Umsetzung des in der Glykolyse gebildeten<br />
<strong>Pyruvat</strong>s . Da<strong>durch</strong> kommt es zu einem Anstau und das <strong>Pyruvat</strong> wird ausgeschieden . Hierbei<br />
wurden maximal 25,5 gll <strong>Pyruvat</strong> aus 50 gll Glucose in 32 Stunden gebildet (1 Mol