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Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...

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56 ERGEBNISSE<br />

4 Konstruktion und Charakterisierung eines E. coli YYC202-Stammes mit fehlender<br />

D-Lactat-Dehydrogenase-Aktivität (YYC202ldhA)<br />

E. coli besitzt drei verschiedene Lactat-Dehydrogenasen (LDH) . Zwei davon sind<br />

membranassoziierte Enzyme, die D- bzw . L-Lactat irreversibel zu <strong>Pyruvat</strong> umsetzen und die<br />

Reduktionsäquivalente auf Ubichinon oder Menachinon übertragen (Garvie, 1980) . Diese<br />

Enzyme werden bei Wachstum auf Lactat benötigt . Die dritte LDH ist ein NAD+-abhängiges,<br />

D-Lactat-spezifisches Enzym, welches D-Lactat aus <strong>Pyruvat</strong> bildet (Tarmy & Kaplan, 1968a;<br />

Tarmy & Kaplan, 1968b) . Die Synthese dieser fermentativen, <strong>durch</strong> ldhA kodierten LDH wird<br />

<strong>durch</strong> eine Kombination aus Anaerobiose und Säure induziert (Bunch et al., 1997) . Unter<br />

aeroben Bedingungen gibt es eine pH-unabhängige Basis-Expression (Jiang et al ., 2001) .<br />

<strong>Pyruvat</strong> ist nicht nur Substrat der NAD +-abhängigen LDH, sondern wirkt auch als<br />

allosterischer Aktivator des Enzyms (Pecher et al., 1983 ; Tarmy & Kaplan, 1968b) und als<br />

Induktor seiner Synthese . Eine neuere Arbeit zeigte, dass <strong>Pyruvat</strong> die Expression des ldhA-<br />

Gens zwei- bis vierfach stimuliert (Jiang et al., 2001) . Der KmWert für <strong>Pyruvat</strong> liegt je nach<br />

pH-Wert zwischen 4,4 mM (pH 6,7) und 7,2 mM (pH 7,5) (Tarmy & Kaplan, 1968b) . Diese<br />

Konzentrationen werden in E. coli-Wildtyp-Stämmen unter aeroben Bedingungen<br />

normalerweise wohl nicht erreicht . Im Stamm YYC202 dagegen wird aufgrund der Blockade<br />

des <strong>Pyruvat</strong>-Abbaus dessen Konzentration wahrscheinlich deutlich größer sein als in einem<br />

Wildtyp-Stamm und dann sowohl eine verstärkte ldhA-Expression als auch eine erhöhte<br />

Aktivität des Enzyms bewirken . Damit lässt sich die signifikante Lactat-Bildung bei<br />

Kultivierung von YYC202 mit hohen Glucose-Konzentrationen erklären .<br />

Um die Bildung des Nebenprodukts Lactat zu unterbinden, wurde versucht, das ldhA-Gen<br />

im Stamm YYC202 zu deletieren bzw . zu inaktivieren . Die Versuche zur Deletion mit der<br />

von Link et al . (1997) beschriebene Methode mit dem Plasmid pK03 waren nicht erfolgreich .<br />

Es konnte zwar ein pK03-Derivat mit einem 1,2-kb- Crossover"-PCR-Fragment konstruiert<br />

werden, das die ldhA-flankierenden Bereiche umfasste (pK03-ldhA), die Integration des<br />

Plasmids in das Chromosom von E. coli MG1655 oder YYC202 gelang jedoch nicht. Daher<br />

wurde alternativ versucht, eine ldhA-Mutante von YYC202 mittels Plvir Transduktion<br />

(Silhavy et al., 1984) zu konstruieren . Als Donor diente dabei der Stamm NZN117<br />

(ldhA : :Kan) (Bunch et al., 1997), in dem das ldhA-Gen <strong>durch</strong> Insertion eines Kanamycin-<br />

Resistenzgens inaktiviert wurde . Die erfolgreiche Transduktion in den Stamm YYC202<br />

wurde <strong>durch</strong> eine Southern-Blot-Analyse bestätigt (Abb . 16) . Mit einem DIG-markierten 2,2-<br />

kb-DNA-Fragment des ldhA-Gens (entspricht dem PCR-Produkt mit den Primern No-1dhA-S

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