Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...
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ERGEBNISSE 6 1<br />
6 Untersuchungen zum <strong>Pyruvat</strong>-Transport in E. coli<br />
Die <strong>Pyruvat</strong>-Aufnahme von E. coli wurde bisher biochemisch mit Zellen und<br />
Membranvesikeln charakterisiert (Lang et al., 1987) . Für Zellen wurde gezeigt, dass die<br />
<strong>Pyruvat</strong>-Aufnahme mit einem KmWert von 20 ~,M in der mittleren exponentiellen Phase<br />
maximal ist und zu 85-95 % <strong>durch</strong> Entkoppler wie CCCP und Dinitrophenol gehemmt wird .<br />
Auch Cyanid und Azid bewirkten eine 50-60 %ige Hemmung der <strong>Pyruvat</strong>-Aufnahme . Bei<br />
Verwendung des artifiziellen Elektronendonator-Systems Ascorbat/Phenazinmethosulfat<br />
konnte <strong>Pyruvat</strong> in Membranvesikeln 7-10-fach über der externen <strong>Pyruvat</strong>-Konzentration<br />
ankonzentriert werden . Ähnlich wie bei ganzen Zellen lag der KmWert bei 15 gM und der<br />
Transport wurde <strong>durch</strong> CCCP und Dinitrophenol zu 90% gehemmt . Diese Daten deuten<br />
darauf hin, dass <strong>Pyruvat</strong> in E. coli über einen sekundär aktiven Transport in die Zelle<br />
aufgenommen wird . Das Gen oder die Gene für diesen Transporter wurden bisher nicht<br />
identifiziert .<br />
Im Gegensatz zum Import gibt es bis heute keine Untersuchungen zum Export von <strong>Pyruvat</strong> .<br />
Analysen von Kulturproben einer Fed-Batch-Fermentation mit dem Stamm YYC202 <strong>durch</strong> B .<br />
Zelié (Institut für Biotechnologie 2) ergaben, dass die intrazelluläre <strong>Pyruvat</strong>-Konzentration<br />
während der Fermentation von 30 gM auf etwa 6 mM anstieg, während die extrazelluläre<br />
Konzentration von 1,5 mM auf 500 mM anstieg . Demzufolge wäre die interne <strong>Pyruvat</strong>-<br />
Konzentration immer etwa 100-fach niedriger war als externe, was auf einen aktiven Export<br />
von <strong>Pyruvat</strong> hindeuten würde .<br />
6 .1 Co-Verstoffwechselung von Glucose und <strong>Pyruvat</strong> <strong>durch</strong> MG1655<br />
Um zu untersuchen, ob der <strong>Pyruvat</strong>-Import einer Glucose-Repression unterliegt, wurde<br />
MG1655 in Minimalmedium mit Glucose und <strong>Pyruvat</strong> kultiviert . Wie in Abb . 19 gezeigt,<br />
wurden beide C-Quellen parallel verstoffwechselt . Es ist außerdem das Wachstum mit<br />
Glucose bzw . <strong>Pyruvat</strong> als alleiniger C-Quelle dargestellt . Die maximale spezifische Glucose-<br />
Verbrauchsrate war bei Wachstum mit Glucose als einziger C-Quelle und bei Wachstum mit<br />
Glucose plus <strong>Pyruvat</strong> praktisch identisch (0,31 ~umol min- ' (mg Protein)-1 ) . Demgegenüber<br />
war die maximale spezifische <strong>Pyruvat</strong>-Verbrauchsrate bei Wachstum mit <strong>Pyruvat</strong> als einziger<br />
C-Quelle doppelt so hoch (0,82 ~tmol min- ' (mg Protein) - 1) wie bei Wachstum mit <strong>Pyruvat</strong><br />
plus Glucose (0,43 ~tmol min- ' (mg Protein) -1 ) . Demnach hat <strong>Pyruvat</strong> keinen Einfluss auf die<br />
Umsetzung der Glucose, während Glucose die <strong>Pyruvat</strong>-Umsetzung partiell hemmt . Trotzdem