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Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...

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74 ERGEBNISSE<br />

Die Gen-Gruppe mit erniedrigtem RNA-Spiegel im YYC202-pBR322 beinhaltete<br />

erwartungsgemäß die auf pGS87 lokalisierten Gene, d .h . aceE, aceF und lpdA sowie ein<br />

putatives Transportprotein (YdgR) und ein hypothetisches Protein (YkfE) . Weiterhin enthielt<br />

diese Gruppe 19 Gene, die an der Flagellenbiosynthese und der Chemotaxis von E. coli<br />

beteiligt sind . Diese Gene sind in mehreren Operons organisiert, die auf 4 Regionen im<br />

Genom verteilt sind : fgAMN, fgBCDEFGHIJK, tar-tap-cheRBYZ, fiFGHIJK fiLMNOQR,<br />

flhDC, flhAB und motAB-cheAW Um zu zeigen, dass fast alle diese Gene eine reduzierte<br />

mRNA-Menge aufwiesen, wurden die mRNA-Level dieser Gene in Tab . 15<br />

zusammengestellt . Hier sind auch mRNA-Level, von Genen die einen p-Wert >0,05<br />

aufwiesen oder nur einmal gemessen wurden, aufgeführt.<br />

In der Gengruppe mit erhöhtem RNA-Level in YYC202-pBR322 waren insbesondere eine<br />

Reihe von Genen auffällig, deren Expression in E. coli bekanntermaßen als Antwort auf<br />

Säurestress induziert werden, nämlich gadA, gadB, hdeA, hdeB und yhiE (Masuda & Church,<br />

2002 ; Tucker et al ., 2002) . Die Gene gadA und gadB kodieren für zwei Glutamat-<br />

Decarboxylase-Isoenzyme, die Glutamat zu y-Aminobutyrat decarboxylieren . Dabei wird ein<br />

Proton verbraucht, was der Ansäuerung des Cytoplasmas entgegenwirkt . Die Gene hdeA und<br />

hdeB kodieren für zwei kleine (ca . 12 kDa) periplasmatische Proteine, die wahrscheinlich eine<br />

ähnliche Struktur besitzen . Für HdeA wurde gezeigt, dass es bei saurem pH von der Dimer- in<br />

die Monomer-Form übergeht. Es wird postuliert, dass HdeA als Chaperon an säure-<br />

denaturierte Proteine bindet und da<strong>durch</strong> ihre irreversible Aggregation verhindert, so dass sie<br />

bei neutralem pH wieder in die native Form zurückfalten können . Auch für yhiE wurde<br />

kürzlich beschrieben, dass es in die Säurestressantwort involviert ist. Mutationen von yhiE<br />

führen zu einer reduzierten Säure-Resistenz . Die Überproduktion von yhiE führt zu einer<br />

signifikant erhöhten Säure-Resistenz . Tucker et al. (2002) postulieren deswegen, dass yhiE<br />

einen Aktivator der Glutamat-abhängigen Säure-Resistenz kodieren könnte . Zum Zeitpunkt<br />

der RNA-Isolierung lag der pH-Wert der Kulturen bei pH 7, so dass die verstärkte Expression<br />

des Säurestress-Gene wohl <strong>durch</strong> eine Ansäuerung des Cytoplasmas induziert wird, bedingt<br />

da<strong>durch</strong>, dass bei der Umsetzung von Glucose zu zwei <strong>Pyruvat</strong> auch zwei Protonen entstehen .<br />

Neben den Säurestress-Genen zeigten noch zwei weitere Stress-Gene in YYC202-pBR322<br />

einen erhöhten RNA-Level, die für das Chaperon GroEL und die Protein-Methioninsulfoxid-<br />

Reduktase kodieren . Eine zweite Gruppe von Genen mit erhöhtem RNA-Level beinhaltete<br />

Gene, die für Stoffwechselenzyme kodieren, nämlich eine putative 3-Ketoacyl-CoA-Thiolase<br />

(YfeY), eine Succinat-Semialdehyd-Dehydrogenase (GabD), die Transketolase B (TktB)<br />

sowie eine putative Ornithin-Aminotransferase (YgjG) . GabD könnte als Folge der Bildung

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