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Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...

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8 EINLEITUNG<br />

Bei anaerobem Wachstum auf Glucose führt E. coli eine gemischte Säuregärung <strong>durch</strong>, bei<br />

der als Produkte Lactat, Succinat, Acetat, Formiat, Ethanol, C02 und H 2 gebildet werden . Die<br />

Umsetzung von <strong>Pyruvat</strong> zu Lactat (<strong>Pyruvat</strong> + NADH + H+ ---> D-Lactat + NAD +) erfolgt in<br />

E. coli <strong>durch</strong> eine NAD+-abhängige D-Lactat-Dehydrogenase, welche von dem Gen ldhA<br />

kodiert wird . LdhA wird <strong>durch</strong> eine Kombination aus Anaerobiose und Säure induziert<br />

(Bunch et al ., 1997), ist aber auch unter aeroben Bedingungen vorhanden, wenn auch mit<br />

geringerer Aktivität (Jiang et al., 2001) . LdhA wird allosterisch <strong>durch</strong> <strong>Pyruvat</strong> aktiviert<br />

(Pecher et al., 1983 ; Tarmy & Kaplan, 1968b) . Der KmWert für <strong>Pyruvat</strong> liegt je nach pH-<br />

Wert zwischen 4,4 mM (pH 6,7) und 7,2 mM (pH 7,5) (Tarmy & Kaplan, 1968b) . <strong>Pyruvat</strong><br />

stimuliert die Expression des ldhA-Gens zwei- bis vierfach (Jiang et al ., 2001) . E. coli-<br />

Stämme, die Mutationen in den Genen ldhA und pfl haben, können anaerob nicht auf Glucose<br />

oder anderen Zuckern als alleiniger C-Quelle wachsen . Sie benötigen zusätzlich Acetat zum<br />

Wachstum . Einzelmutationen von pfl oder ldhA führen dagegen nicht zu einer Acetat-<br />

Auxotrophie (Mat-Jan et al., 1989) . Bei der Ethanol-Bildung wird das aus <strong>Pyruvat</strong> gebildete<br />

Acetyl-CoA zunächst zu Acetaldehyd und dieses anschließend zu Ethanol reduziert . Beide<br />

Reaktionen werden von der Alkohol-Dehydrogenase katalysiert, die außerdem auch als<br />

<strong>Pyruvat</strong>-Formiat-Lyase-Deaktivase wirkt. Die Alkohol-Dehydrogenase wird <strong>durch</strong> das adhE-<br />

Gen kodiert, das unter anaeroben Bedingungen in Abwesenheit von Nitrat induziert wird<br />

(Membrillo-Hernandez & Lin, 1999) . Succinat entsteht nach Carboxylierung von PEP zu<br />

Oxalacetat (PEP-Carboxylase) <strong>durch</strong> die Reaktionen der Malat-Dehydrogenase, Fumarase<br />

und Fumarat-Reduktase . C0 2 und H2 werden <strong>durch</strong> die Formiat-Hydrogen-Lyase aus Formiat<br />

gebildet .<br />

Ziel der Arbeit<br />

Wie oben bereits kurz beschrieben, war das Ziel dieser Arbeit die Charakterisierung und<br />

Optimierung rekombinanter E. coli-Stämme, die Glucose unter aeroben Bedingungen<br />

möglichst vollständig zu <strong>Pyruvat</strong> umsetzen und dieses ausscheiden . Mit Glucose als einziger<br />

C-Quelle setzt E. coli diese zwar zu 80 - 90 % zu <strong>Pyruvat</strong> um, das Intermediat wird jedoch<br />

direkt weiter verstoffwechselt (siehe Abb . 4) . Um aus E. coli einen effizienten <strong>Pyruvat</strong>-<br />

Produzenten zu machen, muss in erster Linie die oxidative Decarboxylierung des <strong>Pyruvat</strong>s<br />

blockiert werden. Ein Stamm, der aufgrund seines Genotyps genau diese gewünschte<br />

Eigenschaft aufweisen sollte, wurde in der Literatur bereits beschrieben, nämlich E. coli

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