Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...
Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...
Pyruvat-Produktion durch acetatauxotrophe - JUWEL ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DISKUSSION 107<br />
<strong>Pyruvat</strong>/Mol Glucose nicht sehr hoch . Bei einem anderen Verfahren dieser Art wurden<br />
Candida-Stämme zunächst in einem Glucose-Medium bei pH 5,5 kultiviert und nach<br />
Erreichen der gewünschten Biomasse der pH-Wert auf 4,5 reduziert (Besnainou et al. 1989,<br />
1990) . Dies führte zu einer Hemmung der a-Ketoglutarat-Bildung und damit zu einer<br />
verminderten Citratzyklus-Aktivität, was zu einem Anstau des in der Glykolyse gebildeten<br />
<strong>Pyruvat</strong>s führte, welches dann ausgeschieden wurde . Die Ausbeute bei diesem Prozess lag bei<br />
0,84 Mol <strong>Pyruvat</strong>/Mol Glucose .<br />
In Tab . 23 sind bisher beschriebene <strong>Pyruvat</strong>-<strong>Produktion</strong>sprozesse zusammengestellt, die<br />
von Glucose ausgehen, und zwar in der Reihenfolge steigender molarer Ausbeute . Daraus<br />
wird deutlich, dass die in dieser Arbeit beschriebenen Stämme E. coli YYC202 und E. coli<br />
YYC202ldhA die besten bisher beschriebenen Ausbeuten liefern . Mit nicht-wachsenden<br />
Zellen und einer geringen Glucose-Konzentration konnte sogar annähernd das theoretische<br />
Maximum von 2 Mol <strong>Pyruvat</strong>/Mol Glucose erreicht werden . Ein weiterer Vorteil des in dieser<br />
Arbeit beschriebenen Prozesses ist, dass auf den Einsatz teurer Vitamine wie Thiamin,<br />
Liponsäure oder Nicotinamid verzichtet werden kann, die bei den Prozessen mit T. glabrata<br />
oder liponsäureauxotrophen E. coli-Stämmen essentiell sind .<br />
B . Zelié erreichte bei Fed-Batch-Fermentationsexperimenten mit YYC202ldhA einen<br />
maximalen <strong>Pyruvat</strong>-Titer von -700 mM <strong>Pyruvat</strong> (62 gll) mit einer Raum-Zeit-Ausbeute von<br />
42 g <strong>Pyruvat</strong> 1-1 d -1 , die deutlich höher lag als z .B . bei der <strong>Pyruvat</strong>-<strong>Produktion</strong> mit<br />
vitaminauxotrophen T. glabrata-Stämmen, bei der maximal 32,7 g <strong>Pyruvat</strong> 1-1 d-1 gebildet<br />
wurden (Miyata et al ., 2000) . Bei repetitive Fed-Batch-Fermentationen mit YYC202ldhA<br />
konnte die Raum-Zeit-Ausbeute sogar auf 145 g <strong>Pyruvat</strong> 1 -1 d -1 erhöht werden, die <strong>Pyruvat</strong>-<br />
Ausbeute betrug hierbei 1,74 Mol <strong>Pyruvat</strong>/Mol Glucose (Tab . 23) .<br />
Sowohl bei E. coli als auch bei T. glabrata lagen die maximal erreichten <strong>Pyruvat</strong>-<br />
Konzentrationen bei etwa 700 mM (Li et al., 2000 ; Li et al ., 2001b) . Im Fall von E. coli<br />
YYC202ldhA konnte B . Zelié zeigen, dass die Zellen nach Abtrennung des <strong>Pyruvat</strong>s wieder<br />
in der Lage waren, <strong>Pyruvat</strong> zu bilden . Die <strong>Pyruvat</strong>-Konzentration von -700 mM hemmte also<br />
einen oder mehrere Schritte bei der Umsetzung von Glucose zu <strong>Pyruvat</strong>, führte aber nicht zu<br />
einer irreversiblen Schädigung der Zellen . Eine Möglichkeit zur Vermeidung der <strong>Pyruvat</strong>-<br />
Hemmung bietet eine integrierte Aufarbeitung des <strong>Pyruvat</strong>s . Tatsächlich gelang dies mit E.<br />
coli YYC202ldhA <strong>durch</strong> Integration einer Elektrodialyse-Einheit (B . Zelié, unveröffentlicht) .