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Festivalkatalog der Ruhrtriennale 2021-V3

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»Wir mussten es ertragen, belästigt, begrabscht, angemacht, beleidigt, diskriminiert,

verunglimpft, zusammengeschlagen, vergewaltigt, entführt, aufgespießt und ermordet

zu werden, nur weil wir eine Vagina haben und Minderjährige sind.« Neun junge Darsteller:innen

aus Chile treten auf die Bühne, um sich der Gewalt entgegenzustellen, von der

junge Frauen in Lateinamerika bedroht werden. Und auch in Europa ist Gewalt gegen

Mädchen und Frauen bis heute keine Seltenheit – Prävention, Schutz und konsequente

Strafverfolgung sind jedoch längst nicht selbstverständlich. In Deutschland werden laut

der Bundeszentrale für politische Bildung »rund 35 Prozent der Frauen nach ihrem 15.

Lebensjahr irgendwann Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt.«

Entstanden ist Paisajes para no colorear aus den Geschichten der Darsteller:innen und

Interviews mit über 100 weiteren chilenischen jungen Frauen. Mit mitreißender Energie

und ansteckender Wut erzählen die Performer:innen die realen Geschichten von Diskriminierung

und körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt gegen Mädchen und

Frauen. Sie reflektieren, welche Folgen veraltete Rollen- und Geschlechterbilder haben,

machen sichtbar, was oft hinter verschlossenen Türen stattfindet.

Und so bitten die neun jungen Performer:innen stellvertretend für die Hälfte der Menschheit

um Unterstützung für längst überfällige Veränderungen: »Wir wollen eine sympathische,

unterstützende Gesellschaft schaffen. Wir wollen dieses System von den Wurzeln

her transformieren und seine Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten überwinden!«

Ein empowerndes Stück für Jugendliche, ein bewegender Appell an alle Erwachsenen zu

Solidarität und gesellschaftlichen Veränderungen.

»We had to put up with being hassled, groped, hit on, insulted, discriminated against,

disparaged, beaten up, kidnapped, impaled and murdered, just because we have a

vagina and are under age.« Nine young performers from Chile take to the stage to confront

the violence that threatens young women in Latin America. In Europe, too, violence

against young women and girls is not rare – but prevention, protection and consistent

punishment cannot be taken for granted. The Federal Agency for Civic Education writes:

»In Germany […] around 35 per cent of women over the age of 15 become victims of

physical and/or sexual violence at some point.«

Paisajes para no colorear was created from the stories of its young performers and

interviews with a further 140 young women from Chile. In this moving piece of theatre,

the young performers tell real stories of physical, mental and sexual violence and discrimination

against women and girls. They demonstrate the consequences that antiquated

role and gender images bring with them and make visible what often happens

behind closed doors – and has become so horrifyingly everyday that it barely attracts

attention or is made public, because the victims are no longer able to speak.

The nine young performers represent half of humanity in requesting support for changes

that have been needed for too long: »We want to create a sympathetic, supportive society.

We want to transform this system from the roots up and overcome its injustices

and inequalities!«

An empowering play for young people, a moving appeal to all adults for solidarity and

social change.

Regie

Marco Layera

Bühne

Pablo de la Fuente

Kostüme

Daniel Bagnara

Musik

Tomás González

Licht

Pablo de la Fuente

Regieassistenz

Carolina de la Maza

Dramaturgische Beratung

Francisca Ortiz

Anita Fuentes

Soledad Escobar

Dramaturgie RT

Anne Britting

Mit

Ignacia Atenas

Paula Castro

Fredderick Undomiel Vásquez

Daniela López

Almendra Menichetti

Angelina Miglietta

Remmý Erwin Morgado

Constanza Poloni

Rafaela Ramírez

Salzlager, UNESCO-Welterbe

Zollverein, Essen

Mi 08. September_________ 11.00 Uhr

Mi 08. September_________18.00 Uhr

Do 09. September_________ 11.00 Uhr

Fr 10. September_________19.00 Uhr

Sa 11. September_________19.00 Uhr

Mo 13. September_________ 11.00 Uhr

Dauer: ca. 1 h 30 min

Tickets: 12 €, ermäßigt 6 €

Schulen ab 5 € pro Person

Audioeinführung

www.ruhr3.com/paisajes

Spanisch mit deutschen und

englischen Übertiteln

Triggerwarnung: In diesem Stück

geht es explizit um Gewalt gegen

Mädchen und Frauen in

unterschiedlichen Formen. Falls

Sie genauere Informationen

benötigen, um einzuschätzen, ob

Sie das Stück anschauen können,

wenden Sie sich gerne an

jungetriennale@ruhrtriennale.de.

Eine Produktion von GAM

(Centro Cultural Gabriela

Mistral) in Koproduktion mit

Teatro La Re-Sentida

Mit freundlicher Unterstützung

durch die RAG-Stiftung

Weitere Angebote der Jungen

Triennale für Schulen finden Sie

auf S. 78

www.ruhr3.com/paisajes

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