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Bildungsprogramm 2024 - Akademie Schloss Liebenau

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Kommunikation / Kooperation /<br />

Fachbereich<br />

Selbstmanagement<br />

Motivational Interviewing (MI) – Grundkurs<br />

Motivierende Gesprächsführung (Motivational<br />

Interviewing), im Folgenden kurz<br />

MI genannt, ist ein personenzentrierter<br />

und zugleich zielgerichteter Ansatz der<br />

Gesprächsführung zur Erhöhung der Eigenmotivation<br />

von Menschen, um selbstund<br />

fremdschädigendes Verhalten zu verhindern<br />

bzw. zu verändern. Dieser Ansatz<br />

ist von William R. Miller (USA) und Steven<br />

Rollnick (Wales) entwickelt worden und<br />

in der Suchtbehandlung weit verbreitet.<br />

Die Einsatzfelder des MI gehen jedoch<br />

weit über diese konkreten Arbeitsfelder<br />

hinaus. Wie können Menschen mit sich<br />

und/oder andere schädigenden Verhaltensweisen<br />

zur Auseinandersetzung mit<br />

ihrem Verhalten motiviert werden? Wie<br />

gewinne ich Menschen für Veränderung?<br />

Wie gehe ich mit herausforderndem<br />

Verhalten von Menschen im Einzelkontakt<br />

und in Gruppen so um, dass ich mich<br />

selbst nicht verausgabe und zugleich Einladungen<br />

zur Selbstreflexion und damit<br />

zur Veränderung ausspreche? Überredungskünste<br />

und das Ausüben von<br />

Druck sind kräftezehrend, selten erfolgversprechend<br />

und häufig bewirken sie<br />

das Gegenteil von dem, was intendiert ist.<br />

Das von William Miller und Steven Rollnick<br />

begründete "Motivational Interviewing"<br />

(Motivierende Gesprächsführung)<br />

geht einen geschmeidigeren Weg. Den<br />

Ausgangspunkt dieses Ansatzes bildet die<br />

begründete Annahme, dass Menschen<br />

nicht änderungsresistent, sondern ambivalent<br />

sind. Das heißt: Es gibt gute Gründe<br />

für, aber auch gegen eine Änderung<br />

einer Verhaltensweise. MI nimmt sich<br />

dieser Grundkonstellation an und bietet<br />

eine strukturierte Vorgehensweise zur<br />

Bearbeitung dieser Ambivalenzen hin zu<br />

einer intrinsischen Verhaltensänderung<br />

an. Herkunft und Geschichte sowie der<br />

Aufbau des Konzepts werden im Seminar<br />

dargestellt. Die essenzielle Bedeutung<br />

des Menschenbildes und der systemischhumanistischen<br />

Grundhaltung werden<br />

erläutert und diskutiert. Die Vermittlung<br />

der Prinzipien und Prozesse des Ansatzes<br />

bietet eine Möglichkeit der Verortung im<br />

Spektrum unterschiedlicher Beratungs-,<br />

Therapie- und Gesprächsführungskonzepte.<br />

Das Kennenlernen, Ausprobieren<br />

und Trainieren der fünf Basismethoden<br />

(Offene Fragen, Aktives Zuhören, Wertschätzung<br />

und Würdigung, Informieren<br />

und Rat anbieten sowie Zusammenfassungen)<br />

und der drei Methodengruppen,<br />

die spezifische Kompetenzen beinhalten<br />

(Geschmeidiger Umgang mit Widerstand,<br />

Change und Confidence Talk entlocken<br />

und fördern), nimmt den größten Raum<br />

ein. Darüber hinaus werden Fragen der<br />

Implementierung und Anwendung im<br />

Arbeitsalltag berücksichtigt.<br />

Arbeitsform<br />

Kurzvorträge, Übungen in Kleingruppen<br />

u. a. m.; grundsätzlich steht das Üben der<br />

Teilnehmenden im Vordergrund<br />

mehr Informationen auf der nächsten Seite ><br />

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