Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht
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1866. 102<br />
Dein Ruhm ist gewaltig! So köstlich<br />
Erscheint mir kein Demant, noch Edelstein,<br />
Viel edler muss Preußens Fahne sein!<br />
O, Banner, o wallender, streitbarer Aar,<br />
Du weißt es, wie heiß ich dich liebe!<br />
Und Feuer <strong>und</strong> Inbrunst durchdringen mich gar;<br />
Und der preußische Jubel ihn trübe<br />
Kein Feind, keine Schlange, kein schwarzgelber Neid –<br />
Ich weihe sie heut der Vergessenheit.<br />
Des Königs allein sei heute gedacht,<br />
Unsres großen <strong>und</strong> mächtigen Königs!<br />
Ich schau seine fürstlich erhabene Pracht,<br />
Die hohe Gestalt meines Königs.<br />
Das Herz überströmt <strong>von</strong> Liebesglut – – –<br />
Dann sehe ich auf Gott <strong>und</strong> gewinne Mut.<br />
Ihn ein preußischer Mann muss gewinnen,<br />
Wenn er absieht <strong>von</strong> Allem, was irdisch ist,<br />
Zu Gott richtet Herz <strong>und</strong> die Sinnen;<br />
Nicht der Kaiser lenket das Steuer der Welt,<br />
Es geht, wie’s dem Lenker der Fürsten gefällt.<br />
Er treibet die Räder der Politik<br />
Nach dem Rat, den Er ewig beschlossen,<br />
Und keiner rückt vorwärts, noch weichet zurück<br />
Trotz Eisenbahn, Fuhrpark <strong>und</strong> Rossen,<br />
Den der Allmächt’ge nicht ruft <strong>und</strong> im Auge behält,<br />
Und siegen <strong>und</strong> fallen lässt wie’s Ihm gefällt.<br />
Wie ihm es gefällt, so gestaltet es sich,<br />
<strong>Der</strong> Heere <strong>und</strong> Rüstungen lacht Er!<br />
Er achtet der Diplomaten List nicht –<br />
Was Er will, was Er denket, das macht Er.<br />
Kein Sterblicher weiß <strong>von</strong> seinem Rat,<br />
Als was uns sein Wort offenbaret hat.<br />
Nun gedenke mein Gott der Barmherzigkeit,<br />
Die Preußens Regenten erzeiget<br />
Den Scharen Vertrieb’ner <strong>von</strong> nah <strong>und</strong> weit,<br />
Die vor Baal die Knie nicht gebeuget;<br />
Und dass der König Dein heiliges Wort<br />
In den Schulen lässt treiben fort <strong>und</strong> fort.<br />
Als der Mordanfall auf Bismarck geschah, richtete der <strong>Großvater</strong> mit mehreren Fre<strong>und</strong>en ein<br />
Teilnahmeschreiben an denselben, wofür derselbe herzlich dankte: Gottes gnädige Hand habe über<br />
ihm gewaltet.<br />
An den Domprediger schrieb damals der <strong>Großvater</strong>:<br />
„Gott segne den König! Er gedenke in Gnaden nach Seiner Verheißung aller der Barmherzigkeit,<br />
welche Preußens Regenten den Verfolgten, aus ihrem Vaterland weit <strong>und</strong> breit vertriebenen Beken-