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Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht

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Nachträge. 156<br />

in seiner treuen Hand hält. Er erbaut in uns seinen göttlichen Trost auf den allerheiligsten Glauben<br />

an seine genaueste Aufsicht über Leben <strong>und</strong> Tod, dass sogar alle Tage in sein Buch geschrieben<br />

sind, die da werden sollen.<br />

Nun dann auch, meine Vielgeliebte, Herzensdank für Deine teuren Briefe <strong>und</strong> Nachrichten <strong>von</strong><br />

Boos. Hast Du Gelegenheit ihn zu grüßen, so tue es mit dem Gruß der segnenden Liebe.<br />

Deinem Sohn geht’s in seiner neuen Laufbahn in Köln recht gut <strong>und</strong> der liebe Krafft hat gute<br />

Hoffnung zu ihm, fasst ihn auch väterlich an.<br />

Sei doch wegen unserer schmerzhaften Erfahrung nicht besorgt für Deine abwesenden Kinder,<br />

als ob sie nicht überall so gut im Schutz des Herrn wären, als in Deiner Gegenwart. O unser Glaube<br />

soll viel köstlicher erf<strong>und</strong>en werden als das vergängliche Gold, das durchs Feuer bewähret wird.<br />

<strong>Der</strong> gnädige himmlische Vater aber bewahre Euch um Jesu willen vor ähnlichen Trübsalen. Lass<br />

uns aufs neue uns vereinigen im Geist <strong>und</strong> in der Wahrheit, Gott anzubeten. O wie viel fasst dieses<br />

in sich! Lass uns zu den Füßen des Gekreuzigten unsern ewigen B<strong>und</strong> befestigen, er wolle uns immer<br />

gründlicher erfahren lassen, dass wir in seinem <strong>Licht</strong>e das <strong>Licht</strong> sehen, dass es Geist ist, was<br />

vom Geist geboren, damit wir nicht so sehr äußerlich durch Trübsale ins Reich Gottes gehen als inwendig<br />

tief zu ergründen, zu welcher Hoffnung <strong>und</strong> Herrlichkeit wir in Christo Jesu berufen sind.<br />

Das Lamm, das hochgepriesene Lamm wird abwaschen alle Tränen <strong>von</strong> unsern Augen <strong>und</strong> uns leiten<br />

zu den lebendigen Wasserbrunnen, wird es uns mehr als wir wollen <strong>und</strong> verstehen, erfahren lassen,<br />

dass dieser Zeit Leiden nicht wert sind der Herrlichkeit, die uns soll offenbaret werden. <strong>Der</strong><br />

Herr setze sein Amen hinzu, was Dir inniglich erfleht<br />

Elberfeld, am 6. Juli 1817.<br />

Unsere herzlichen Grüße an die lieben Deinigen.<br />

_______________<br />

Zu Kapitel 2.<br />

Über Worte der Großmutter vor ihrem Sterben schreibt Selma also:<br />

Deine Wilhelmine.<br />

„Die Worte, die Mütterchen am Vorabende ihres Sterbetages mir sagte, indem sie meine Hände<br />

in die ihrigen legte <strong>und</strong> nachdem sie vorab gesagt: ‚nicht wahr, Selma, die Bibel, das brauch ich dir<br />

nicht anzuempfehlen – aber den Katechismus immer wieder – <strong>und</strong> nun führt ein recht bestimmtes,<br />

fleißiges <strong>und</strong> fröhliches Leben.‘ Beim ‚fröhlichen‘ war ihre Stimme wie eine Engelstimme, hell,<br />

klar <strong>und</strong> ihre Augen sahen nach Oben. Das vergesse ich nie <strong>und</strong> nimmermehr, auch nicht den Druck<br />

ihrer Hand dabei. Paula <strong>und</strong> Emmy standen am Fußende, ich saß auf ihrem Bett.“ – – – –<br />

Die interessante große wissenschaftliche Reise <strong>von</strong> Lischke nach Afrika im Jahre 1868, die ihn<br />

in die Djurdjura zu den Kabylem <strong>und</strong> dann in die westlichste Provinz Algeriens nach Mostaganem,<br />

Mazagran, Oran <strong>und</strong> Herauf nach Themcèn geführt hatte, hätte nicht übergangen werden müssen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Großvater</strong> begleitete sie in allen ihren Details mit vieler Liebe <strong>und</strong> las gerne die rühmenden Erwähnungen,<br />

die dieselbe in öffentlichen Blättern fand.<br />

Wir wollen noch daran erinnern, dass der <strong>Großvater</strong> mit Vorliebe das Elberfelder Platt sprach.<br />

<strong>Ein</strong> kleines Lied <strong>von</strong> August Rittershaus sei zur Verherrlichung des harten Dialektes hier aufgenommen:

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