Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht
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37 <strong>Der</strong> reformierte Presbyter.<br />
Euer Hochehrwürden ersuche ich, mir den Empfang dieser meiner Verwahrung in gefälliger Antwort<br />
melden zu wollen, <strong>und</strong> werde ich es mit Dank anerkennen, wenn Sie mir eine unumw<strong>und</strong>ene<br />
Versicherung in dieser Angelegenheit mitteilen, zugleich auch mir die etwaigen Bedingungen der<br />
Formeln k<strong>und</strong> geben wollen, auf <strong>und</strong> durch welche Sie die Konfirmanden in die äußere Kirche aufnehmen.<br />
Diese Antwort wünsche ich mir nicht später als morgen.<br />
Bei diesem Anlass danke ich Ihnen, Herr Pastor, aus Gr<strong>und</strong> meines Herzens für die treue, müh-<br />
<strong>und</strong> liebevolle unermüdliche Unterweisung meiner Töchter <strong>und</strong> namentlich der Bertha. –<br />
Gott gebe Sein segnendes Gedeihen – <strong>und</strong> führe das Werk in Gnaden zu Seinen Ehren aus! –<br />
Mit Hochachtung empfehle ich mich Ihnen<br />
ergebenst<br />
Elberfeld am 2. April 1837. D. v. d. Heydt.<br />
Als ihm sein letztes Kind Emilie geboren ward, ließ er es nicht in der Gemeine taufen <strong>und</strong> sprach<br />
sich, als ihn das Presbyterium dazu aufforderte, dies nach langem Warten „unverzüglich“ zu tun <strong>und</strong><br />
„dem der Gemeine gegebenen Anstoß ein Ende machen zu wollen“, in dieser Weise aus:<br />
Sr. Hochehrwürden<br />
dem Herrn Pastor Krummacher,<br />
d. Z. Präses des reformierten Presbyteriums.<br />
Euer Hochehrwürden tragen mir in einem vorgestern bei mir abgegebenen Schreiben ohne Datum<br />
ein Ersuchen <strong>und</strong> eine Aufforderung im Namen des reformierten Presbyteriums vor, worauf ich<br />
zunächst erwidere, dass ich das jetzt fungierende Presbyterium nur als den de facto bestehenden<br />
Ausfluss unrechtmäßiger Gewalt, folglich nicht als meinen rechtmäßigen Kirchenvorstand anerkenne,<br />
wie dieses aus den Akten der im Jahre 1835 geschehenen Amtsentsetzung der damaligen Gemeindevertretung<br />
<strong>und</strong> vollzogenen neuen Wahl hervorgeht.<br />
Dennoch weigere ich mich nicht, sowohl dem Ersuchen geziemend zu begegnen, als auch <strong>von</strong><br />
den Gründen Rechenschaft zu geben, die mich hindern, der damit verb<strong>und</strong>enen Aufforderung Genüge<br />
zu leisten; – ich weigere mich nicht, da ich mich hingegen willig der bestehenden kirchlichen<br />
Gewalt gegenüber aussprechen mag.<br />
Demnach erkläre ich feierlich hiermit vor Gott <strong>und</strong> Menschen, dass ich als Vater meines Töchterleins<br />
Emilie demütiglich <strong>und</strong> <strong>von</strong> Herzen, <strong>von</strong> seiner Geburt an bis zu dieser St<strong>und</strong>e, begehre, dasselbe<br />
darzubringen zur Empfahung des Allerheiligsten Sakramentes der Taufe, – ein Begehren, welches<br />
in mir zu bezweifeln kein Anlass je <strong>von</strong> mir gegeben ist, – welches ich sogar schriftlich <strong>und</strong><br />
mündlich gegen Euer Hochehrwürden ausgesprochen habe, – <strong>und</strong> kann ich demnach nicht Gründe<br />
angeben, welche mich bewegen könnten, ein solches Begehren nicht zu hegen. –<br />
Aber ich begehre zur Ehre des Hochgelobten dreieinigen Gottes, in dessen Namen das Kindlein<br />
getauft werden soll, dass die Taufe nach der <strong>von</strong> Alters her in der reformierten Kirche dieser Lande<br />
eingeführten Ordnung <strong>und</strong> <strong>von</strong> Dienern dieser Kirche vollzogen werde, gleichwie ich selbst durch<br />
das Allerheiligste Sakrament in die reformierte Kirche aufgenommen bin.<br />
Ferner glaube ich <strong>und</strong> bekenne solchen Glauben hiermit freimütig, dass bei dem seit der Aufhebung<br />
der presbyterianischen Kirchenordnung eingeführten Zustand unserer kaum noch dem Namen<br />
nach reformierten Kirche die bei derselben angestellten Geistlichen als Diener der Kirche um deswillen<br />
nicht anzuerkennen seien, weil diese Geistlichen, indem sie den Menschen gefällig das Kö-