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Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht

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Die öffentliche Tätigkeit. 78<br />

Als im Jahre 1861 die eigentümlichen krankhaften Erscheinungen an den Kindern des Waisenhauses<br />

sich zeigten, die großes Aufsehen machten, sah der <strong>Großvater</strong> darin die Wirkung unges<strong>und</strong>er<br />

geistlicher Treiberei <strong>und</strong> tat Alles, um die Sache zu stillen. Kohlbrügge gab einem Kinde, das ansteckungsartig<br />

auch unter seinen Schülern den <strong>Ein</strong>fluss dieser Krankheit zeigte, Zuckerwerk <strong>und</strong><br />

beruhigte es bald. Er meinte, das wäre die beste Art, um so erregte Kinder zu beruhigen. Es ist dies<br />

vielleicht auch die beste Antwort, die man dem damals in dieser Sache eifernden Pietismus hätte geben<br />

können.<br />

Die Bergisch-Märkische Eisenbahn.<br />

Bereits 1849-50 gehörte der <strong>Großvater</strong> zur Direktion der Bergisch-Märkischen Eisenbahn, so<br />

lange sie noch unter Privatverwaltung stand. Er betrieb vor Allen die <strong>Ein</strong>führung der Königlichen<br />

Verwaltung <strong>und</strong> war seitdem <strong>von</strong> 1850 an Vorsitzender der Deputation der Aktionäre.<br />

Aus einer kleinen lokalen Bahn, welche in notdürftigster Weise betriebsfähig fertig gestellt, aber<br />

nicht im Stande war, die dringend notwendigen Mittel für die bauliche Vollendung anzuschaffen,<br />

ohne Kredit <strong>und</strong> ohne Vertrauen, ohnmächtig durch den gänzlichen Mangel der Selbstständigkeit,<br />

ist eines der bedeutendsten, intensiv <strong>und</strong> extensiv wichtigsten Eisenbahnsysteme geworden, welches<br />

das reichste Gebiet deutscher Industrie mit seinen zahlreichen Zweigen umfasst <strong>und</strong> den ihm gebührenden<br />

Anteil an den großen internationalen <strong>und</strong> inländischen Verkehren erlangt hat, reichlich ausgestattet<br />

mit Betriebsmitteln, anerkannt als das wesentlichste Hilfsmittel einer lebendigen Tätigkeit<br />

auf den mannigfaltigsten Gebieten der einheimischen Industrie. Die Vertretung dieser Bahn, beseelt<br />

<strong>von</strong> dem uneigennützigen Streben nicht allein für den Vorteil des Aktionärs, sondern auch für das<br />

im Verkehrsleben wurzelnde Gemeinwohl, hat in diesem Zeitraum den Gedanken verfolgt, nach der<br />

überstandenen dringendsten Not die Elemente eines großen Verkehrs zu nähren dadurch, dass den<br />

durch die Vereinigung der kleineren Nachbarlinien gebildeten Transportstrecken die Fähigkeit einer<br />

unabhängigen Entwickelung <strong>und</strong> diejenige Ausdehnung in die Länge gegeben wurde, welche einer<br />

fruchtbaren Transportbewegung Not tut, <strong>und</strong> dass das gesamte Industriegebiet des Unternehmens<br />

durch die erforderlichen Zweigbahnen an- <strong>und</strong> aufgeschlossen wurde. Sie ist in dieser Richtung<br />

mehr <strong>und</strong> früher als die übrigen Preußischen Bahnverwaltungen vorgegangen <strong>und</strong> hat auf diesem<br />

Wege ein Netz <strong>von</strong> Linien entstehen lassen, welches nunmehr fast das ganze Bergische Land <strong>und</strong><br />

den größten Teil des Märkisch-Westphälischen, dem Bergbau <strong>und</strong> der metallurgischen Industrie<br />

hauptsächlich <strong>und</strong> seit langer Zeit ergebenen Gebietes umfasst, <strong>und</strong> welches wesentlich dazu mitgewirkt<br />

hat, um den Wohlstand dieses Landes nicht nur zu erhalten, sondern zu einer erstaunlichen<br />

Entfaltung zu bringen. So entstand durch die Vereinigung der Düsseldorf-Elberfelder, Prinz-Wilhelm,<br />

Aachen-Düsseldorfer <strong>und</strong> Ruhrort-Crefelder, der Gladbach-Venloer <strong>und</strong> der hessischen Nordbahn<br />

mit der Bergisch-Märkischen Bahn <strong>und</strong> durch den Ausbau in allen Richtungen ein Eisenbahnsystem<br />

<strong>von</strong> 153 Meilen.<br />

<strong>Der</strong> jetzige Präsident der Aktionäre, Danco, früher Präsident der Eisenbahndirektion, schildert<br />

den <strong>Großvater</strong> in seiner Tätigkeit an der Bahn seiner Heimat in dieser Weise:<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Seit dem Jahre 1849 bis zu seinem Tode im Jahre 1874 war Herr D. <strong>von</strong> der Heydt bei der Verwaltung<br />

des Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Unternehmens tätig, im ersten Jahre als Mitglied der<br />

damaligen Privat-Direktion, seit der <strong>Ein</strong>führung der Königlichen Verwaltung im Jahre 1850 als Vorsitzender<br />

der Deputation der Aktionäre. Neben der städtischen Verwaltung, in welcher er die als mustergültig<br />

anerkannte Organisation des Armenwesens geschaffen hat, bildete seine Tätigkeit bei der

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