Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht
Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht
Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
113 1866.<br />
bleibet vor Gott. Erzeige ihm Güte <strong>und</strong> Treue, die ihn behüten, so will ich Deinem Namen<br />
lobsingen ewiglich, dass ich meine Gelübde bezahle täglich.“<br />
Ew. Königliche Majestät sagten mir mittelst Telegrammes zu dieser Zeit im vorigen Jahre, es<br />
könne dasselbe wichtig <strong>und</strong> ernst werden.<br />
Was Ew. Majestät erwarteten, ist erfüllt worden, <strong>und</strong> zwar nach Gottes gnädigem Rat <strong>und</strong> Segen,<br />
zu Ew. Majestät unsterblichem Ruhm, zu Ihrer Krone erhöheter Macht, zu Ihrer Völker Heil.<br />
Gott segne den König, die Königin, das ganze Königliche Haus.<br />
Elberfeld, den 21. März 1867.<br />
Telegraphische Depesche.<br />
Palais Berlin, den 8. April 1867. 1 Uhr 20 M. V.<br />
Dem Geheimen Commercienrat <strong>von</strong> der Heydt in Elberfeld.<br />
Durch Unwohlsein <strong>und</strong> Geschäfts-Überbürdung abgehalten, lese Ich jetzt erst Ihre treuen Wünsche.<br />
Großes, Unerwartetes hat Mir das zurückgelegte Jahr gebracht. Vieles Schweres steht noch<br />
bevor; möge es im Frieden gedeihen <strong>und</strong> so Vieler Wünsche am 22. März, deren Ich dankbar gedenke,<br />
sich erfüllen. Wilhelm.<br />
Nach den Erfolgen <strong>von</strong> 1866 gelang es 1867 die Wahl <strong>von</strong> Bismarck im Tale durchzusetzen.<br />
Dem <strong>Großvater</strong> lag viel daran, dass Bismarck dieselbe annehme <strong>und</strong> er schrieb ihm folgenden<br />
Brief:<br />
Ew. Exzellenz<br />
haben das Ergebnis der hiesigen <strong>und</strong> Banner Wahlen zum Reichstage vernommen.<br />
Unsere herrliche Armee, unter heldenmütigen Führern, unter Seiner Majestät des Königs Befehl,<br />
hat den Sieg errungen über den mächtigen Feind. Und der König forderte sein Volk auf, Gott die<br />
Ehre zu geben; er sei es, der Allmächtige, der uns den Sieg verliehen habe.<br />
Stärker, geordneter, tapferer nach Maß <strong>und</strong> Verhältnis der Stellung <strong>und</strong> Aufgabe war unser Heer<br />
im glorreich beendeten Kampf, als in diesen beiden Städten die Partei der Konservativen. Gott hat<br />
den Sieg gegeben! Es ist ein W<strong>und</strong>er vor unsern Augen. Sollte Er nicht das Werk krönen dadurch,<br />
dass Er auch Ihr Herz geneigt macht, dem Rufe <strong>von</strong> hier, den ich preise als das Werk göttlicher Allmacht,<br />
zu folgen?<br />
Was haben Elberfeld <strong>und</strong> Barmen getan, um Ew. Exzellenz Wahl auf die hiesige Berufung zu<br />
lenken?<br />
Aber höher, als manches Blatt der neueren Geschichte dieser Städte, steht – eingegraben in die<br />
Herzen der Treuen – ihre große Vergangenheit, angelehnt seit des unvergesslichen Johann Sigism<strong>und</strong><br />
Zeit (1609), seit dem Großen Kurfürsten an die Krone der Hohenzollern. – Was jetzt, was gestern<br />
geschehen ist, hat hervorkeimen können auf einem Boden, dessen ureigene Natur die neuesten<br />
Umwälzungen nicht vernichten konnten.<br />
Wenn nach der Erscheinung des gestrigen Tages die Annahme der Wahl durch Ew. Exzellenz die<br />
aufgeregten Massen durch eine so gewaltige Befriedigung beruhigt, mag nicht dadurch auf lange<br />
Zeit den Anhängern des Königtums in unseren Städten der Sieg gesichert sein?<br />
Ich schließe. Gott lenke Ihren Entschluss.<br />
Bismarck aber konnte die Bitte nicht erfüllen.