Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht
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123 Unfehlbarkeitserklärung <strong>und</strong> Krieg 1869 <strong>und</strong> 1870.<br />
schifffahrtgesellschaft 18 Dampfschiffe für den Monat August zum Transport der Verw<strong>und</strong>eten <strong>und</strong><br />
so vieles Andere.<br />
Auch eine Dichterin, Fräulein Maria Döring, trat in der Stadt auf, die Verfasserin des schönen<br />
Liedes: <strong>Der</strong> schwarze Doktor <strong>von</strong> Sedan <strong>und</strong> vieler anderer anmutiger Verse 16 .<br />
Von einem Gemeine-Angehörigen erzählt der <strong>Großvater</strong>: N. ist nach Gottes gutem heiligem Rat<br />
am 18. nicht in der Schlacht bei Mars la Tour gewesen. Nach langem Marsch dort angekommen,<br />
empfängt er <strong>von</strong> seinem Feldwebel den Befehl: „N., gehen Sie heute mit dem Proviantmeister <strong>und</strong><br />
sehen Sie zu, dass Alles gut <strong>und</strong> richtig zugeht. Schonen Sie aber Ihre Füße.“ Am 19. Mittags aufs<br />
16 <strong>Der</strong> schwarze Doktor <strong>von</strong> Sedan.<br />
(Geschichtlich.)<br />
Frankreichs Herrscher fuhr <strong>von</strong> dannen<br />
In bequeme Kaiserhaft,<br />
Während noch um Sedan rannen<br />
Bäche Bluts; <strong>und</strong> hingerafft<br />
Von dem wilden Schlachtengotte<br />
Mancher Brave sterbend lag,<br />
<strong>Der</strong> verschont bei Gravelotte<br />
Blutend hier zusammenbrach.<br />
Welch ein Elend! Vielgestaltig<br />
Zeigt es sich dem trüben Blick.<br />
Ach der Krieg zermalmt gewaltig<br />
Menschenkraft <strong>und</strong> Menschenglück;<br />
Doch dem Kriege auf dem Fuße<br />
Folget die Barmherzigkeit. –<br />
Und mit mildem Friedensgruße<br />
Ist zur Hilfe sie bereit.<br />
Nicht gehemmt <strong>von</strong> Berg <strong>und</strong> Strömen<br />
Über weites, breites Meer,<br />
Will sie Teil am Pflegen nehmen,<br />
Führt sie ihre Jünger her.<br />
Von den Inseln der Antillen<br />
Kommt der Neger-Doktor an:<br />
W<strong>und</strong>en heilen, Hunger stillen<br />
Will der treue, schwarze Mann.<br />
Für sechsh<strong>und</strong>ert deutsche Krieger<br />
Schafft er eine Lagerstatt,<br />
Wo die Schar der w<strong>und</strong>en Sieger<br />
<strong>Ein</strong>e Musterpflege hat,<br />
Lässt’s an nichts dem Körper fehlen,<br />
Fasst ihn an so zart <strong>und</strong> weich,<br />
Sorgt auch liebreich für die Seelen,<br />
Geistlicher <strong>und</strong> Arzt zugleich.<br />
Und die Armen in der R<strong>und</strong>e,<br />
Arbeitslose Weber meist,<br />
Werden in der Mittagsst<strong>und</strong>e<br />
Kräftiglich <strong>von</strong> ihm gespeist.<br />
Und den schwarzen Doktor lieben<br />
Bald in Sedan Groß <strong>und</strong> Klein,<br />
Dass ihn Christi Lieb’ getrieben,