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Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht

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31 Das Familienleben.<br />

wir die berühmten Ufer hinter uns <strong>und</strong> waren um 4 Uhr in Bonn, wo Herr <strong>von</strong> Diergardt zu uns auf<br />

das Schiff kam. – <strong>Ein</strong>e einstündige Fahrt durch flaches Land brachte uns nach Köln <strong>und</strong> hier nahmen<br />

wir mit Trauer Abschied <strong>von</strong> dem schönen „Humboldt“, der uns so lange beherbergt hatte, <strong>von</strong><br />

dem herrlichen, so viel <strong>und</strong> mit <strong>Recht</strong> besungenen Rheinstrom <strong>und</strong> <strong>von</strong> unsern lieben Reisegefährten<br />

Diergardts.<br />

Wir fuhren gleich nach dem Dom, dessen überwältigende Schönheit ich nicht in Worten beschreiben<br />

kann. – Welches Meisterwerk der Kunst! Von außen <strong>und</strong> innen betrachteten wir ihn <strong>und</strong><br />

begaben uns dann, nach kurzem Gang durch die Stadt, nach dem Bahnhof. Auf dem Wege dorthin<br />

trafen wir noch einmal mit Diergardts zusammen <strong>und</strong> tranken noch Tee mit ihnen in den schönen<br />

oberen Sälen des Bahnhofgebäudes, angesichts des Domes. –<br />

Noch einmal Abschied – dann schifften sie sich nach Bonn ein, wir uns nach Elberfeld. Es wurde<br />

immer dunkler – halb schlummernd lag ich in der Wagenecke – <strong>und</strong> die drei Tage unserer Reise lagen<br />

wie ein Traum hinter mir, aber reich an herrlichen, unvergesslichen Erinnerungen. Und wenn<br />

ich die Augen aufschlug, sah ich Herrn v. d. Heydt mir gegenüber sitzen <strong>und</strong> mein Herz wallte vor<br />

Dank gegen ihn, – aller, aller seiner Güte wegen, – ich hätte es ihm gern gesagt, aber Worte sagen ja<br />

so wenig!<br />

So kamen wir in Elberfeld an <strong>und</strong> gingen nach kurzem Abschied durch die stillen, mondhellen<br />

Straßen nach Hause, um zu schlafen <strong>und</strong> zu träumen <strong>von</strong> Wäldern <strong>und</strong> Wiesen <strong>und</strong> Mondschein –<br />

vom Rhein, <strong>von</strong> Burgen <strong>und</strong> Felsen. –<br />

Gertrud <strong>von</strong> Niebuhr.

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