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Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht

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87 <strong>Der</strong> Pastor <strong>und</strong> der Kirchmeister.<br />

Ich danke Ihnen für das, was Sie mir <strong>von</strong> den Gesinnungen der Gemeine gegen den König<br />

<strong>und</strong> mich gesagt haben. Mit Aufmerksamkeit habe ich die niederländisch-reformierte Gemeine<br />

<strong>und</strong> die Altlutheraner beobachtet <strong>und</strong> ich nehme keinen Anstand, Ihnen zu sagen – Sie wissen<br />

es – dass solche sich absondernden Gemeinen meinen innersten Gr<strong>und</strong>sätzen, meinen eigensten<br />

Prinzipien (der Prinz zeigte auf sein Herz) diametral entgegen sind. Wir streben die<br />

Union an. Aber verschieden ist meine persönliche Überzeugung <strong>von</strong> dem, was ich als Landesherr<br />

als meine Pflicht erkenne. Ich werde schützen, was besteht <strong>und</strong> wenn man Ihnen Etwas<br />

nehmen wollte, rechnen Sie auf meine Protektion. Haben Sie etwa eine <strong>Ein</strong>gabe Ihrer Gemeine<br />

zu verabreichen?<br />

<strong>Der</strong> Älteste D. v. d. Heydt erwiderte:<br />

er habe nicht eine <strong>Ein</strong>gabe an Se. Königl. Hoheit mit bestimmt formulierten Anträgen zu<br />

überreichen; es scheine angemessener für uns, den Weg ruhig fortzugehen, bis etwa man früheren<br />

Andeutungen Folge zu geben versuchen würde; wir hätten S. K. H. Bericht geben <strong>und</strong><br />

Sie unseres Vertrauens versichern wollen.<br />

<strong>Der</strong> Prinz entgegnete:<br />

Wenn man Ihnen, was Sie haben, zu schmälern suchen würde, rechnen Sie auf meinen<br />

Schutz. Wollen Sie mehr, so rechnen Sie auf gewissenhafte Prüfung.<br />

D. v. d. Heydt dankte dem Prinzen in gerührter Stimmung <strong>und</strong> das Gespräch wurde <strong>von</strong> dem<br />

Prinzen auf Anderes gelenkt.<br />

Am 25. September 1860 teilte der <strong>Großvater</strong> dem Presbyterium in seiner edlen <strong>und</strong> gefühlvollen<br />

Weise mit, dass er das südwestlich vom Kirchhof gelegene Gr<strong>und</strong>stück aus Acker <strong>und</strong> Wald bestehend<br />

zum Andenken an seine am 17. Juni 1857 gestorbene Ehegattin Frau Bertha Rosalie geb. Wülfing<br />

für die Gemeine erworben habe. <strong>Der</strong> Wald sollte als Besitz der Gemeine niemals veräußert<br />

oder ausgerodet noch zu Baustellen benützt werden. Durch diese Schenkung war dem Friedhof <strong>von</strong><br />

allen Seiten die so geziemende liebliche Ruhe der Örtlichkeit gewährt. <strong>Ein</strong>e herrliche, üppig heranwachsende<br />

Anlage umgibt ihn jetzt, viel <strong>von</strong> den Elberfeldern als schönster Punkt der Umgegend<br />

besucht.<br />

Aus einem Briefe <strong>von</strong> Kohlbrügge an den <strong>Großvater</strong>, nach Teplitz gesandt, entnehmen wir Folgendes:<br />

Non opus est, ut me hisce praesertim diebus ab omni parte occupatum multisque curis districtum<br />

coram te excusem, praestantissime Heydane! Omni gaudio perfusus sum legenslitterulas tuas, quibus<br />

nos certiorem fecisti de bona valetudine tua et dilectissimarum filiarum. Gratia vobis et pax a<br />

Deo patre et domino nostro Jesu Christo, qui nos redemit pretioso sanguine suo nosque fecit reges<br />

et sacerdotes coram patre. Est mihi hodie horula respirationis, accipe pro tua benevolentia has quasdam<br />

lineas, quae tibi asseverent, me vestrum memorem esse coram Domino, meque te frater! in intimis<br />

medullis habere.<br />

Zwanzig Jünglinge, worunter zwei Söhne unseres Fre<strong>und</strong>es de Clercq, <strong>und</strong> neun Jungfrauen der<br />

Herde Christi, welche er uns anvertraut, legten Mittwoch vor einer großen Gemeinde ihr Glaubensbekenntnis<br />

mit solcher Frische, Freudigkeit <strong>und</strong> klarer Stimme ab, dass Alle auch <strong>von</strong> den Heilswahrheiten,<br />

wie sie einzeln <strong>von</strong> der Gemeine in dem ewigen Evangelio konnten nachgeschlagen<br />

werden, erbaut <strong>und</strong> getröstet waren.<br />

Die vorige Woche brachten wir unsere Schwester Frau N. zur Ruhestätte: sie ging heim, ohne zu<br />

sehen, nüchternen Glaubens <strong>und</strong> wankte nicht <strong>und</strong> konnte so himmlisch lächeln, während dem der

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