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Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht

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<strong>Der</strong> Aufruhr in Elberfeld <strong>und</strong> der Besuch des Königs. <strong>Der</strong> Patriot. 54<br />

kannte, auch habe derselbe laut geklagt, dass man ihn, den hungrigen Mann, so lange auf das Essen<br />

warten lasse. Es kamen dann nachher die prachtvollsten Fische.<br />

Die Königin dankte schon am 8. Oktober für die Elberfelder Gaben:<br />

Ich habe mit wahrem Vergnügen das schöne Zeichen der Liebe empfangen, welches Sie <strong>und</strong> die<br />

Frauen <strong>und</strong> Jungfrauen Elberfelds mir bei dem, Ihrer mir so werten Stadt zugedachten Besuche, zu<br />

überreichen die Absicht hatten. Wie große Freude ich über Ihr Geschenk auch empfinde, so kann<br />

ich doch nur aufs lebhafteste bedauern, durch ein jetzt fast ganz gehobenes Unwohlsein der Freude<br />

verlustig gegangen zu sein, es selbst <strong>von</strong> Ihnen Allen in Empfang zu nehmen, <strong>und</strong> Ihnen zu sagen,<br />

wie sehr ich Ihrer Aller langbewährte, treue Anhänglichkeit schätze <strong>und</strong> anerkenne.<br />

Empfangen Sie den Ausdruck meines innigsten Dankes, <strong>und</strong> seien Sie, ich bitte, die Überbringerin<br />

desselben an alle Teilnehmerinnen an dem Geschenke. Ich erneure gern bei dieser Veranlassung<br />

die Versicherung, dass ich Ihnen Allen in herzlichstem Wohlwollen stets zugetan bleibe.<br />

Brühl, den 8. Oktober 1855.<br />

An die Frau Bertha <strong>von</strong> der Heydt, geb. Wülfing, in Elberfeld.<br />

Elisabeth.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Großvater</strong> hatte auch in Zukunft eine ungehinderte Freiheit der Bitte bei dem Könige. Als<br />

der König seinem Schwiegersohn das <strong>Recht</strong> der goldenen Amtskette gewährte, schrieb der <strong>Großvater</strong><br />

an ihn: – – – – – – Zürnen Ew. Majesiät nicht einem getreuen Vater, wenn ich Allerhöchst Ihnen<br />

in kindlichem Freimut mein Herz öffne <strong>und</strong> ohne Jemandes Mitwissen in zuversichtlichem Aufsehen<br />

auf des Königs oft erfahrene Liebe noch bitte, Ew. Majestät Allerhöchst Selbst wollen Ihrem<br />

Oberbürgermeister die Amtskette schenken, welche zu tragen ihm huldreich gestattet wurde. Es<br />

macht mich glücklich, als geringer Untertan meinen Königlichen Herrn bitten zu dürfen; bitte ich<br />

um zu Großes, so blicken Ew. Majestät in Gnaden die Gesinnung an, welche den Kindern auf dem<br />

dornenvollen Lebenspfade das sichtbare Zeichen Königlicher Huld als schönes Erbteil erfleht.<br />

Und verzeihen Ew. Majestät den Ausdruck eines sehnlichsten Wunsches dem liebenden Vater.<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Hierauf kam folgende Antwort:<br />

Berlin, den 7. Febr. 1854.<br />

Ihr Brief <strong>von</strong> gestern, mein lieber Daniel v. d. Heydt, <strong>und</strong> Ihr lieber Dank haben mir wohlgetan;<br />

er ist des Gegendankes wert, <strong>und</strong> den geb ich Ihnen hier.<br />

<strong>Der</strong> Wert des geschmiedeten Eisens ist ein anderer als der des Gusseisens <strong>und</strong> auf dem Amboss<br />

zeigt sich’s, ob es <strong>von</strong> der Wiese oder vom Stein kommt <strong>und</strong> ob es Stahl ist oder gemeines Bergprodukt.<br />

Ihre Treue ist auf dem Amboss der Prüfung geschmiedet worden <strong>und</strong> besser bef<strong>und</strong>en als der<br />

Stahl <strong>von</strong> Müsen. – Drum damit Sie es wissen, ist mir Ihr Dank so sehr wert <strong>und</strong> darum freut es<br />

mich, Ihre Bitte zu gewähren.<br />

Rufen Sie mich dem Andenken Ihrer Mutter <strong>und</strong> Gemahlin <strong>und</strong> Aller Ihrigen zurück <strong>und</strong> glauben<br />

Sie an meine herzliche Hochachtung <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft.<br />

Friedrich Wilhelm.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Großvater</strong> dankte in dieser Weise:

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