Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht
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<strong>Der</strong> Pastor <strong>und</strong> der Kirchmeister. 92<br />
cher Sicherheit, die andere in öffentlicher Anerkennung <strong>und</strong> feierlichem Schutze, <strong>von</strong> allen reformierten<br />
Landen beschickt – haben gegen gleich gefährliche Feinde, gegen römische <strong>und</strong> arminianische<br />
Irrtümer die Kirche durch eine feste Verfassung <strong>und</strong> eine feste Lehrform zu gründen <strong>und</strong> zu befestigen<br />
gesucht. Aus der niederländisch-reformierten Gemeine ging eine genau unterrichtete Darstellung<br />
der Dortrechter Synode, die nur die vielen modernen Arminianer schmähen können, hervor<br />
<strong>und</strong> wurde in der reformierten Kirchenzeitung 1868 veröffentlicht.<br />
Am 12. November 1871 hatte Kohlbrügge die Freude, in Amsterdam in der Zuiderkerk zu predigen.<br />
Die Kirche liegt gegenüber der lutherischen Kirche, aus der er einst um seines Glaubens willen<br />
ausgestoßen war.<br />
_______________<br />
In dem brüderlichen Verkehr zwischen Pastor <strong>und</strong> Ältesten kamen in dem Lauf der Jahre auf den<br />
einzelnen Blättchen der Korrespondenz oft die erquicklichsten Dinge zur Mitteilung. So schreibt<br />
einmal Kohlbrügge im Januar 1865: <strong>Der</strong> selige N. schrieb mir: Vergebung der Sünden durch das<br />
teure Blut Jesu Christi, ein Kind des lebendigen Gottes, Erbe ewigen Lehens, Gott hat mir durch<br />
seinen heiligen Geist dieses Zeugnis gegeben. Ich bin sein, Er ist mein. Uns kann keine Macht im<br />
Himmel <strong>und</strong> auf Erden scheiden! Um einen Beweis zu geben <strong>von</strong> der Nüchternheit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en<br />
<strong>Ein</strong>falt, die in der Gemeine waltete, lassen wir das letzte Wort dieses Vollendeten folgen:<br />
An meine liebe Frau!<br />
Indem ich weiß, dass es Dir schwer fallen wird, nach meinem Tode Dich zu fassen <strong>und</strong> das nötige<br />
anzuordnen, so habe ich es für gut gehalten, dieweil mir Gott jetzt noch Zeit <strong>und</strong> Kräfte gibt, Dir<br />
hiermit einige Zeilen zu hinterlassen, damit Du nicht ganz ratlos dastehest, sondern sei hierdurch<br />
aufgemuntert, mit Gott frisch zu tun, was Dir vor den Füßen liegt. –<br />
Es gereicht mir bei meinem herannahenden Ende zum großen Trost <strong>und</strong> zur Beruhigung, dass Du<br />
mit den lieben Kindern einer Gemeine einverleibt bist, wo Gottes Wort rein <strong>und</strong> lauter verkündigt<br />
wird, wo Gott in Gnaden sich mit dem Geiste der Liebe, der Kraft <strong>und</strong> der Zucht mächtig erweist,<br />
wo der Trost des Evangeliums wahrhaftig geschmeckt wird, indem man sich geborgen <strong>und</strong> getragen<br />
weiß <strong>von</strong> den Armen der allmächtigen freien Gnade.<br />
Dieses große Vorrecht, dass Gott uns gewürdigt, uns seine hohe Gnade k<strong>und</strong> zu tun, wirst Du<br />
wohl mit freudig dankbarem Herzen anerkennen <strong>und</strong> auch unsere lieben Kinder bald darauf aufmerksam<br />
machen; lerne sie unsern lieben Herrn Pastor als einen rechten Propheten <strong>von</strong> Gott gesandt<br />
<strong>und</strong> als einen Diener Seines heiligen Wortes in Ehren halten, damit sie seine Lehren mit Dank<br />
annehmen, <strong>und</strong> fleißige <strong>und</strong> gehorsame Schüler sein mögen.<br />
Gedenke mit Fleiß auf eine gute Erziehung, halte besonders auf Gehorsam, dass sie Dir aufs erste<br />
Wort folgen <strong>und</strong> befleißige Dich, eine geregelte gute Haushaltung zu führen, denn dadurch wird<br />
vieles erleichtert.<br />
Den Segen <strong>und</strong> Gedeihen zu Allem gibt der Herr, Er ist die Quelle alles Heils, alles Lebens, darum<br />
zu Ihm hin. –<br />
Bleibe nicht bei der Leiche stehen, sondern gedenke des Wortes des Herrn: 1. Petri 1, V. 24, 25.<br />
Die Predigt möge Dir der Herr noch in Erinnerung bringen.<br />
Das ganze Wort <strong>von</strong> vorn bis hinten ist voll <strong>von</strong> Tröstungen <strong>und</strong> Verheißungen für Arme, Elende<br />
<strong>und</strong> Zerschlagene, dazu ist der Witwe <strong>und</strong> der Waise noch an mehreren Stellen besonders gedacht.