Der Großvater Ein Lebensbild gezeichnet von AZ - Licht und Recht
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127 <strong>Ein</strong> Jubiläum.<br />
würdigen Ordnungen der reformierten Kirchen dieser Lande erwiesen haben, welche kurze Zeit<br />
nach der Ankunft unseres teuren Pastors in unserer Gemeine aufs neue, unter dem Wehen des lebendig<br />
machenden Geistes, in aller Stille, aber zur Freude der Gemeine eingeführt wurden. Sie gedenkt,<br />
wie bei der ersten herrlichen Feier der Bedienung der heiligen Taufe Alt <strong>und</strong> Jung Erfüllung <strong>und</strong><br />
Verheißung des gnädigen Wortes der Weissagung in dem sichtbaren Wahrzeichen <strong>und</strong> Siegel priesen,<br />
zu dessen Empfahung unsere Kindlein dem Herrn darzustellen, unsere Seelen gelechzet hatten;<br />
sie gedenkt, wie bei der ersten Bedienung des Heiligen Abendmahls unsere Seelen, gespeiset <strong>und</strong><br />
getränkt an dem Tische des Herrn, zu dem Preise des Herrn Jesu <strong>und</strong> seines Opfers am Stamme des<br />
Kreuzes erwecket <strong>und</strong> überschwenglich erquickt wurden. Die Gemeine gedenkt <strong>und</strong> erfährt bei jedem<br />
Abendmahl aufs neue, wie auch in der äußeren Gestalt <strong>und</strong> Ordnung die Bereitung des Tisches<br />
<strong>und</strong> das Sitzen um denselben <strong>und</strong> unter dem Sprechen der apostolischen Worte <strong>von</strong> dem Wesen des<br />
Brotes <strong>und</strong> Weines <strong>und</strong> unter der Verkündigung göttlicher Verheißungen <strong>und</strong> Tröstungen aus dem<br />
Worte des Lebens ein köstliches Geschenk unseres teuren Pastors für die Gemeine geworden sind.<br />
Wie die Bedienung des Heiligen Abendmahls während dieser fünf<strong>und</strong>zwanzig Jahre nur also geschehen<br />
ist, dass die Gemeine einmütig sich versammelte um des Herrn Tisch; so ist auch nach altem<br />
Brauch der reformierten Kirche dieser Lande die Heilige Taufe nur als Stück des einmütigen<br />
Gottesdienstes vor versammelter Gemeine bedient, <strong>und</strong> durch solche Gemeinschaft, nachdem die<br />
evangelisch-reformierten <strong>und</strong> -lutherischen Kirchen dieser Lande seit langer Zeit die Taufhandlungen<br />
in den Häusern der Eltern mit festlichem Gastmahl begangen hatten, das Heilige Sakrament in<br />
weiteren Kreisen für die ganze gegenwärtige Gemeine <strong>und</strong> für jedes Alter ein gleichsam neu geschenktes<br />
heiliges Gut geworden.<br />
In ähnlicher Weise hat unser geliebter Pastor die eheliche Trauung, als kirchliche christliche<br />
Handlung höher geehret, als mit dem Lauf der Zeiten in den hiesigen evangelisch-reformierten <strong>und</strong><br />
-lutherischen Kirchen geschehen war, indem die Feier der Trauungen nach dem Abendgottesdienst<br />
vor versammelter Gemeine begangen wird. Die Anwesenheit der Gemeine bezeugt die brüderliche<br />
Liebe der Glieder <strong>Ein</strong>es Leibes <strong>und</strong> erfreuet <strong>und</strong> stärket ein jedes durch die schlichten, <strong>von</strong> den Vätern<br />
in der Salbung des Geistes verfassten Worte, Wahrheiten <strong>und</strong> Ermahnungen unseres Formulars.<br />
Wir wissen <strong>und</strong> wollen nicht verhalten, dass unser treuer Hirte, nachdem er die Gemeine zu den<br />
Bedienungen der Heiligen Taufe <strong>und</strong> zu den kirchlichen Trauungen einmütig hat wieder versammeln<br />
<strong>und</strong> den Gottesdiensten solche herrlichen Güter zu Lobe des Namens des Herrn <strong>und</strong> Auferbauung<br />
der Gemeine wieder hat herstellen wollen, höchlich erfreut sein wird in Stärkung der Hoffnung,<br />
dass die Gemeine solche Vorrechte in Ehren halte als ein festes Band der Liebe <strong>und</strong> Quelle vieles<br />
reichen Segens.<br />
Auch dass die christliche Zucht in der Gemeine gegen unchristliche Lehre <strong>und</strong> Wandel gehandhabt<br />
worden, ist die <strong>von</strong> unserem geliebten Pastor wieder zu neuem Leben geweckte alte apostolische<br />
Ordnung.<br />
Die Gemeine gedenkt <strong>und</strong> empfindet dankbar, mit welch unermüdlicher Geduld ihr liebevoller<br />
Lehrer binnen aller dieser verflossenen langen Jahre die Jugend der Gemeine unterrichtet hat in der<br />
heilsamen Lehre der Wahrheiten aus dem Worte Gottes; <strong>und</strong> wenn die Eltern vielfach sich haben anklagen<br />
müssen, nicht genug zur Hilfe des Pastors getan zu haben, so ermattete unser treuer Lehrer<br />
zwar oftmals, aber niemals verlor er den Mut. Auch mangelte ihm nicht eine köstliche Frucht der<br />
Arbeit, wenn er, der treue Lehrer, Jünglinge <strong>und</strong> Jungfrauen in der St<strong>und</strong>e des Todes, oder unter<br />
Umständen tiefsten Falles in äußerster Not besuchte, <strong>und</strong> dann <strong>von</strong> den Lippen der Sterbenden oder<br />
aus den Tränen der Verirrten vernahm <strong>und</strong> sah, dass der in die jugendlichen Herzen gestreute Same