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Rebhuhn. Schlussbericht 1991–2000 - BAFU

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6 Schlussfolgerungen für die Praxis<br />

Auch wenn es für die Direktbeteiligten nicht immer einfach war, sich im Spannungsfeld<br />

zwischen Agrarökonomie und Agrarökologie zu behaupten, so erfüllt es<br />

uns mit Befriedigung, unsere ursprünglich formulierten Ziele und das verfolgte<br />

Konzept durch die Resultate bestätigt zu sehen. Es ist als ideal zu werten, dass wir<br />

im Rahmen unserer Tätigkeit immer mit der Realität konfrontiert wurden und versuchen<br />

mussten, das Optimum unter den herrschenden Rahmenbedingungen herauszuholen.<br />

Wir konnten im Rahmen des Projekts Erfahrungen in verschiedensten<br />

Bereichen sammeln und betrachten dies als Privileg und als Pflicht zugleich, diese<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse in die Praxis einfliessen zu lassen. Diese gesamthaft<br />

positive Beurteilung des Projektes darf allerdings nicht darüber hinweg täuschen,<br />

dass eines der ursprünglichen Hauptziele, nämlich die Förderung des <strong>Rebhuhn</strong>s,<br />

nicht erreicht werden konnte. Einer der Gründe dafür dürfte in der bereits zu Projektbeginn<br />

sehr kleinen Individuenzahl der Restpopulationen gelegen haben. Dadurch<br />

konnte innert nützlicher Frist keine für das Überleben einer <strong>Rebhuhn</strong>population<br />

ausreichende Fläche mit einer sehr hohen ökologischen Qualität bereitgestellt<br />

werden. Dies dürfte auch mittelfristig schwierig sein, da die Revitalisierung auch<br />

recht kleiner Flächen nur mit einem enormen Aufwand möglich ist.<br />

Nachfolgend sind die ursprünglichen Ziele und das Konzept zur Aufwertung der<br />

untersuchten Gebiete knapp zusammengefasst.<br />

Das Ziel der Lebensraumaufwertung lautete:<br />

• 5% wertvolle ökologische Ausgleichsflächen auf der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche in den Untersuchungsflächen<br />

• 10% naturnahe Flächen in der freien Feldfläche der Untersuchungsgebiete<br />

Das Konzept zur Aufwertung der ackerbaulich genutzten Untersuchungsgebiete sah<br />

folgendes stufiges Vorgehen vor:<br />

1. Aufwertung und Vernetzung der offenen Feldflur mit linearen Elementen (Streifenmanagement);<br />

alle 200–300 m eine Saumstruktur (Vernetzung)<br />

2. Optimale Pflege und Unterhalt ökologisch wertvoller Flächen ausserhalb der<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche (Qualität)<br />

3. Aufwertung der offenen Feldflur mit flächigen Elementen (Quantität)<br />

4. Extensivierung der Produktion (nachhaltige Produktion, Bsp. Emmer/Einkorn-<br />

Projekt)<br />

Wie erwähnt, stützen die Resultate die zu Beginn des Projekts angestrebten Zielgrössen,<br />

das formulierte Konzept mit dem stufigen Vorgehen, sowie die konkreten<br />

Aufwertungsmassnahmen. Es konnte gezeigt werden, dass mit einer quantitativen<br />

Aufwertung im Bereich von mindestens 5% der landwirtschaftlichen Nutzfläche bei<br />

einer konsequenten Umsetzung qualitativ wertvoller, ackerbautypischer ökologischer<br />

Ausgleichsmassnahmen und gleichzeitiger Aufwertung naturnaher Elemente<br />

ausserhalb der landwirtschaftlichen Nutzfläche die Bestände einiger bedrohter Brutvogelarten<br />

gefördert werden können. Voraussetzung jedoch ist, dass lebensraumtypische<br />

Elemente wie spontan begrünte und eingesäte Bunt- und Rotationsbrachen,<br />

<strong>Rebhuhn</strong>. <strong>Schlussbericht</strong> <strong>1991–2000</strong> 119

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