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Rebhuhn. Schlussbericht 1991–2000 - BAFU

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Kiebitz<br />

hin, dass die Grauammer auch im Gebiet Plomberg zwischen 1997 und 1999 erfolgreich<br />

brütete.<br />

Von den total 32 lokalisierten Nestern in den Gebieten Widen und Plomberg lagen<br />

54% in mehrjährigen verkrauteten, strukturreichen Buntbrachen und 28% in Grünbrachen<br />

(Abbildung 20). Nester in Kulturen waren eher selten. Grünbrachen mit<br />

überständiger Vegetation boten der Grauammer an sich gute Nistbedingungen. Da<br />

Grünbrachen in der Regel aber während der Brutzeit zum Teil mehrmals gemäht<br />

oder gemulcht wurden, stellten diese Flächen für alle Bodenbrüter eigentliche Brutfallen<br />

dar. Es ist davon auszugehen, dass mit der Einführung der Rotationsbrache<br />

(während der Brutzeit keine Eingriffe erlaubt) dieses Problem ab dem Jahr 2000 beseitigt<br />

sein wird.<br />

4.1.3.7 Goldammer<br />

Obwohl die Goldammer kein typischer Brutvogel des offenen Ackerlandes ist, erreicht<br />

diese Art in den drei Untersuchungsflächen recht hohe Dichten. Im reich gegliederten<br />

Gebiet Langfeld wurden als Maximum 2,0 BP/10 ha ermittelt. In den<br />

sehr offenen Gebieten Plomberg und Widen lag die Dichte bei max. 0,8 BP/10 ha.<br />

Die Reviere sind eng an naturnahe Flächen ausserhalb der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche wie Gebüsch- und Saumstrukturen entlang der Bachläufe und des Bahndammes,<br />

Heckenzüge in Hanglagen und Kiesgrubenareale gebunden. Seit 1996 ist<br />

in den stark aufgewerteten und vernetzten Gebieten Widen und Langfeld eine Tendenz<br />

zur Besiedlung mehrjähriger Buntbrachen mitten im Ackerland festzustellen.<br />

Die Goldammer brütete mehrmals in solch reich strukturierten Brachen, obwohl<br />

keine Gebüschstrukturen innerhalb der Reviere vorhanden waren. In einem Fall lagen<br />

die Nester von Grauammer und Goldammer nur wenige Meter voneinander entfernt<br />

in derselben Brache.<br />

1999 wurde zusätzlich zu den Ackerflächen die Revierverteilung in zwei unterschiedlich<br />

strukturierten Rebbergen in Hallau (55,7 ha) und Oberhallau (35,2 ha)<br />

erfasst. Im reich strukturierten Rebberg in Oberhallau erreichte die Goldammer eine<br />

Dichte von 8,8 BP/10 ha in der strukturarmen Fläche in Hallau lediglich 2,5 BP/10<br />

ha.<br />

4.1.3.8 Weitere Brutvögel<br />

Obwohl der Klettgau aufgrund der trockenen Böden als suboptimales Habitat für<br />

den Kiebitz zu betrachten ist, konnten im Gebiet Widen zwischen 1991 und 1994<br />

Brutversuche festgestellt werden: 1991 drei Brutpaare (BP), 1992 zwei BP, 1993<br />

ein BP, 1994 vier BP. Einzig im Jahr 1994 schlüpften nach mehreren missglückten<br />

Brutversuchen Junge, die aber in den ersten Lebenstagen umkamen.<br />

Als Neststandorte konnten Felder mit viel Ausfallgetreide (3), Zuckerrüben (2) und<br />

Mais (1) ermittelt werden. Erstgelege wurden anfangs April in verunkrauteten Feldern<br />

angelegt und kurze Zeit später bei der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung<br />

zerstört oder fielen Nesträubern zum Opfer. Die Kiebitze verliessen danach in der<br />

Regel das Gebiet. Einzig im Jahr 1994 kam es zu Ersatzgelegen in Zuckerrüben-<br />

<strong>Rebhuhn</strong>. <strong>Schlussbericht</strong> <strong>1991–2000</strong> 71

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