Rebhuhn. Schlussbericht 1991–2000 - BAFU
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Lage<br />
Geologie und Boden<br />
Landwirtschaft und<br />
naturnahe Lebensräume<br />
gestaltete sich aus diesem Grund das von 1987–91 nachfolgende handlungsorientierte<br />
«Realisierungs-Projekt Klettgau» (BILLING 1999). Obwohl kantonale Abgeltungsrichtlinien<br />
für ökologische Leistungen geschaffen wurden, die auf dem Anreizprinzip<br />
basierten und für die damalige Zeit in der Schweiz beispiellos waren,<br />
konnten nur wenige ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden. Diese Abgeltungsrichtlinien<br />
waren aber eine wichtige Voraussetzung dafür, dass im Rahmen<br />
des <strong>Rebhuhn</strong>-Projekts von Beginn weg Habitataufwertungsmassnahmen im hochwertigen<br />
Ackerland realisiert werden konnten.<br />
Aufgrund des ehemaligen Verteilungsmusters des <strong>Rebhuhn</strong>s wurden im Klettgau<br />
die Gebiete Widen und Langfeld als Hauptgebiete für die ökologische Aufwertung<br />
ausgewählt und intensiv bearbeitet. Ab 1996 wurde zusätzlich das Gebiet Plomberg<br />
bei Wilchingen und ab 1999 die Klettgaurinne zwischen Neunkirch und Trasadingen<br />
(Unterklettgau) bearbeitet (Abbildung 1).<br />
Das 5,1 km 2 grosse Gebiet Unterklettgau kann als ackerbaulich genutzte Referenzfläche<br />
für den ökologischen Ausgleich nach LwG betrachtet werden. Die ackerbauliche<br />
Eignung entspricht jener der Gebiete Plomberg und Langfeld. Die Kulturenverteilung<br />
und die landwirtschaftliche Nutzung entsprechen den unten detailliert beschriebenen<br />
Hauptuntersuchungsgebieten mit dem Unterschied, dass ökologische<br />
Ausgleichsmassnahmen weder vom Kanton noch von den Gemeinden (Hallau,<br />
Oberhallau, Trasadingen, Wilchingen) oder der Schweizerischen Vogelwarte Sempach<br />
aktiv gefördert wurden.<br />
2.1.1 Gebiet Widen<br />
Das Gebiet liegt zwischen den Ortschaften Neunkirch, Löhningen, Siblingen und<br />
Gächlingen und wird durch deren Verbindungsstrassen begrenzt. Das Areal misst<br />
5,3 km 2 ; der Grossteil der Fläche liegt zwischen 435 und 480 m.ü.M., die höchste<br />
Erhebung ist der Galgenberg bei Siblingen mit 532 m.ü.M.<br />
Der Untergrund besteht vorwiegend aus pleistozänen Schottern. Der grösste Teil<br />
des Untersuchungsgebiets liegt auf einem Bachschuttkegel, der vorwiegend aus<br />
Malmkalk-Komponenten besteht (HOFMANN 1981). Die Böden sind flach- bis<br />
ziemlich flachgründig (10–50 cm), basisch und skelettreich und können vorwiegend<br />
als Braunerde und Parabraunerde auf Kalkschutt angesprochen werden. Es handelt<br />
sich um Böden mittlerer bis geringer Bonität mit einem eher niedrigen natürlichen<br />
Ertragspotenzial.<br />
Ausser bachbegleitenden Sträuchern und Hecken ist die Fläche weitgehend strukturlos<br />
und dient einer intensiven, getreidedominierten landwirtschaftlichen Nutzung.<br />
Um den Galgenberg stehen einige Hochstammobstgärten, die gegen Osten<br />
hin in den steileren Partien in Rebberge übergehen.<br />
28 <strong>Rebhuhn</strong>. <strong>Schlussbericht</strong> <strong>1991–2000</strong>