Rebhuhn. Schlussbericht 1991–2000 - BAFU
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Auf der intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzfläche von 419,9 ha<br />
werden vor allem Getreide (41%), Hackfrüchte (18%), Mais (10%) und Raps (9%)<br />
angebaut. Der Grünlandanteil beträgt 21% (1999).<br />
2.2 Champagne genevoise<br />
Die Champagne genevoise erstreckt sich westlich der Agglomeration der Stadt<br />
Genf bis hin zur Landesgrenze im Süden und Westen. Die rund 20 km 2 grosse Ebene<br />
liegt auf 400 bis 450 m.ü.M., und beherbergt etwa ein Dutzend Dörfer und Weiler,<br />
die verstreut zwischen der von den intensiv genutzten Ackerflächen und den<br />
grossen Kiesabbaugebieten dominierten Landschaft liegen. Östlich des Flüsschens<br />
Eaumorte, gehen die von einigen Gehölzen unterbrochenen Ackerflächen in einen<br />
Hang über, wo überwiegend Reben angebaut werden. La Folie südlich des Weilers<br />
Eaumorte ist ein stärker strukturiertes Gebiet mit einer grösseren Heckendichte. Im<br />
Südosten liegt die Ebene des Aire mit ihren schwereren Böden.<br />
Die Böden bestehen aus alluvialen Schwemmkegeln, sie sind kieshaltig, sehr skelettreich<br />
und durchlässig. Sie bestehen aus sandigen, kalkarmen Lehmen und sind<br />
arm an organischem Material. Die Böden neigen zur Versauerung (LAMBELET-<br />
HAUETER 1995). In der Regel wurden und werden die ausgebeuteten Kiesgruben<br />
aufgeschüttet und der Landwirtschaft wieder als Nutzfläche zur Verfügung gestellt.<br />
Viele dieser Flächen sind landwirtschaftlich aber nicht mehr sehr produktiv, da sie<br />
oft mit ungeeignetem Material und nachlässig aufgefüllt wurden. Der Oberboden ist<br />
häufig durch Verdichtung geschädigt und daher nicht mehr durchlässig. Solche wenig<br />
produktive Flächen werden von den Landwirten bevorzugt für den ökologischen<br />
Ausgleich zur Verfügung gestellt.<br />
Die landwirtschaftliche Nutzung in der Champagne genevoise wird stark dominiert<br />
durch den Ackerbau, vornehmlich den Getreideanbau. Hecken, Gehölze und Wäldchen,<br />
aber auch Böschungen, Alleen und Einzelbäume bilden ein strukturreiches<br />
Mosaik von natürlichen Landschaftselementen. Diese Vielfältigkeit an Strukturen<br />
wird massgeblich durch die Dynamik des Kiesabbaus geprägt. Der ständige Wandel<br />
der Landschaft ist ein Charakteristikum der Champagne genevoise.<br />
Aufgrund seines milden, niederschlagsarmen Klimas besitzt die Champagne genevoise<br />
ein im Vergleich zu grossen Teilen des Mittellandes grosses Potenzial für Flora<br />
und Fauna. In der Champagne genevoise finden sich viele Faunen- und Florenelemente<br />
des mediterranen Raums.<br />
Obwohl die Champagne genevoise eines der am schwächsten urbanisierten Gebiete<br />
des Kantons Genf ist, ist der Druck auf die Landschaft durch menschliche Aktivitäten<br />
sehr gross. Neben den vielen Kiesgruben, die zu einem wesentlichen Verkehrsaufkommen<br />
führen und den vielen Spaziergängern mit ihren Hunden befinden sich<br />
in der Region zahlreiche Freizeitanlagen wie eine Motocrosspiste, ein Gelände für<br />
Modellflugzeuge, zwei Reithöfe und ein Helikopter-Trainingsgelände.<br />
32 <strong>Rebhuhn</strong>. <strong>Schlussbericht</strong> <strong>1991–2000</strong>