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Rebhuhn. Schlussbericht 1991–2000 - BAFU

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4.1.3.2 <strong>Rebhuhn</strong><br />

Das <strong>Rebhuhn</strong> war bis in die frühen 1980er Jahre im Kanton Schaffhausen ein regelmässig<br />

verbreiteter Brutvogel (Abbildung 11). Die lokalen Bestände sind jedoch<br />

Mitte der 1980er Jahre zusammengebrochen. Da praktisch alle neueren Beobachtungen<br />

aus unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze stammen (v.a. Region Reiat-<br />

Hegau), ist davon auszugehen, dass der Schaffhauser <strong>Rebhuhn</strong>bestand im Jahr 1996<br />

erloschen ist.<br />

Der kantonalen Jagdstatistik kann entnommen werden, dass das <strong>Rebhuhn</strong> im Kanton<br />

Schaffhausen seit Mitte der 1930er Jahre kaum mehr bejagt wurde. Die letzten<br />

Abschüsse datieren aus dem Jahre 1960.<br />

Das Bild der <strong>Rebhuhn</strong>beobachtungen in den Klettgauer Untersuchungsgebieten präsentiert<br />

sich unterschiedlich. Im Gebiet Widen konnten 1991 noch vier <strong>Rebhuhn</strong>paare<br />

festgestellt werden. Diese Paare wurden regelmässig bei der Nahrungssuche<br />

auf den Graswegen und bei der langen Hecke entlang des Widenbachs beobachtet.<br />

Brutkotfunde belegen, dass mindestens zwei der vier Paare 1991 im Gebiet gebrütet<br />

haben. Ein Paar hat nach Angaben eines Bauern für kurze Zeit zwei Junge geführt.<br />

Im Herbst desselben Jahres konnte nur noch eine Kette von drei Vögeln beobachtet<br />

werden. Dies lässt vermuten, dass bei keiner der Bruten Junge aufkamen. Im Januar<br />

1992 tauchte eine zweite Kette auf (2 Hähne, 5 Hennen). Beide Ketten suchten regelmässig<br />

auf einem 0,6 ha grossen Stoppelacker nach Nahrung. Auf dieser Fläche<br />

wurden im selben Jahr die ersten beiden spontan begrünten Brachstreifen angelegt.<br />

Diese Streifen waren zwischen dem 9. Juni und 14. Juli 1992 die bevorzugten Aufenthaltsorte<br />

eines der zwei verbliebenen Paare. Für 1992 liegen keine Bruthinweise<br />

vor. Eine letzte Kette von drei Männchen überdauerte im Gebiet bis im März 1993.<br />

Bis zum Aussetzungsversuch im Frühjahr 1998 konnten in dieser Fläche keine<br />

Rebhühner mehr gesichtet werden.<br />

Im Gegensatz zum Gebiet Langfeld, wo während der gesamten Untersuchungsperiode<br />

nie Rebhühner beobachtet werden konnten, liegen für das grenznahe Gebiet<br />

Plomberg mehrere Meldungen vor. Auch hier wurde im Juli in einer 1991 neu angelegten<br />

0,6 ha grossen ökologischen Ausgleichsfläche (Heckengruppen mit Krautsäumen,<br />

extensiv genutzte Wiese) Brutkot gefunden. Da Ende Juli 1992 mindestens<br />

vier Rebhühner gemeinsam gesehen wurden, ist davon auszugehen, dass mindestens<br />

eine Brut erfolgreich war. Da alle Beobachtungen im Gebiet Plomberg aus unmittelbarer<br />

Nähe der Grenze stammten, ist zu vermuten, dass im deutschen Klettgau<br />

vereinzelt noch Rebhühner lebten oder ausgesetzt wurden. Im Februar 1999 tauchte<br />

bei den <strong>Rebhuhn</strong>volieren in Wilchingen ein eifrig rufender Hahn auf. Aufgrund seines<br />

Verhaltens und seiner tadellosen Verfassung handelte es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />

um einen Wildvogel.<br />

<strong>Rebhuhn</strong>. <strong>Schlussbericht</strong> <strong>1991–2000</strong> 61

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