Rebhuhn. Schlussbericht 1991–2000 - BAFU
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Komponente haben (siehe oben). Es handelt sich also um ein Agrarmodell zur Erhaltung<br />
der Lebensraum- und Lebensqualität im ländlichen Raum (RIEGLER et al.<br />
1999).<br />
5.1.2 Ausland<br />
Im Zuge der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP-Reform) zur Reduktion<br />
der Überschüsse setzte die EU auf ein Konzept der Senkung der Produzentenpreise<br />
bei gleichzeitiger Einführung sogenannter «flankierender Massnahmen» zum Ausgleich<br />
von Einkommensverlusten sowie zur Extensivierung bzw. Ökologisierung<br />
der landwirtschaftlichen Produktion. In der Verordnung 2078/92 sind die Rahmenbedingungen<br />
für flächenbezogene Direktzahlungen und in der Verordnung Nr.<br />
762/94 jene für die Stillegung von Flächen erlassen (Details siehe u.a. MÜHLE<br />
1996). Die verschiedenen Massnahmentypen zur Förderung einer umweltfreundlichen<br />
Landbewirtschaftung werden folgenden Kategorien zugeteilt:<br />
1. Umweltförderliche produktive Landbewirtschaftung<br />
• Verringerung des Nährstoff- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes<br />
• Verringerung des Viehbestands<br />
• Förderung des biologischen Landbaus<br />
• Umwandlung von Ackerland und intensiv genutztem Grünland (Silo) in extensiv<br />
genutztes Grünland sowie Fruchtfolgemassnahmen<br />
• Förderung von Untersaaten und Zwischenfrüchten sowie von Pufferstreifen<br />
als Erosions- und Brandschutz<br />
• Ausscheidung von Naturvorrangflächen mit einer speziellen Biodiversität<br />
• Aufrechterhaltung von traditionellen extensiven Landnutzungssystemen<br />
• Förderung der Aufwertung und Pflege von Kulturlandschaften<br />
2. Nichtproduktive Landbewirtschaftung<br />
• Flächenstillegung<br />
• Pflege aufgegebener Flächen und Waldgebiete<br />
• Bewahrung der ländlichen und landschaftlichen Merkmale<br />
• Erleichterung des öffentlichen Zugangs für die ländliche Entwicklung<br />
3. Sozioökonomische Massnahmen und Auswirkungen<br />
• Ausbildung<br />
• Betriebseinkommen<br />
• Beschäftigung<br />
• Einstellung der Gesellschaft<br />
Da sowohl die Umweltbedingungen wie die landwirtschaftliche Produktion, die Betriebsstrukturen,<br />
das «kulturelle Erbe» und die verwaltungstechnischen Rahmenbedingungen<br />
in den einzelnen Ländern der EU zum Teil völlig verschieden sind, sind<br />
die zur Umsetzung der flankierenden Massnahmen aufgelegten landwirtschaftlichen<br />
Umweltprogramme der einzelnen Mitgliedsländer entsprechend heterogen. Unter-<br />
<strong>Rebhuhn</strong>. <strong>Schlussbericht</strong> <strong>1991–2000</strong> 95