Rebhuhn. Schlussbericht 1991–2000 - BAFU
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der Gebiete und mit unterschiedlichen Verbreitungsschwerpunkten der Arten erklären.<br />
Positiv auf die Aufwertung und Vernetzung des Kulturlandes mit linearen<br />
Saumbiotopen reagierten auch die in Staudensäumen und Hecken brütenden Arten<br />
Sumpfrohrsänger und Neuntöter.<br />
Feldlerche und Turmfalke wurden im Rahmen von Detailstudien intensiver untersucht.<br />
Es konnte gezeigt werden, dass Buntbrachen hinsichtlich Nist- und Nahrungshabitat<br />
für die Feldlerche und als Jagdgebiete für den Turmfalken einen hohen<br />
Wert besitzen. Bei der Feldlerche sind Reviere mit Buntbrachenanteil tendenziell<br />
kleiner als reine Ackerbau-Reviere. Hinsichtlich Nisthabitat ist der Buntbrache die<br />
höchste Präferenz aller Kulturtypen zuzuordnen. Buntbrachen werden als Nahrungssuchorte<br />
allen anderen Kulturtypen vorgezogen und Jungvögel in Revieren<br />
mit Buntbrachenanteil entwickeln sich besser. Für den Turmfalken verbessert sich<br />
im Winterhalbjahr das Nahrungsangebot im Ackerland dank der hohen Mäusedichte<br />
in den Brachen. Da der Turmfalke im Winterhalbjahr jedoch von der Rütteljagd auf<br />
die energiesparende Wartenjagd umstellt, kann er das gute Nahrungsangebot in Ermangelung<br />
an geeigneten Warten nur begrenzt (Herbst, Frühjahr) nutzen.<br />
Als Fazit des Projekts lässt sich folgendes formulieren:<br />
A. Einige bedrohte Brutvogelarten der offenen und halboffenen Feldflur können mit<br />
Massnahmen des ökologischen Ausgleichs entscheidend gefördert werden, wenn<br />
die folgenden Bedingungen erfüllt sind:<br />
a) die Ausgleichsflächen sind botanisch arten- und strukturreich (z.B. eingesäte<br />
und spontan begrünte Buntbrachen),<br />
b) mindestens 5% der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind ökologisch wertvoll,<br />
c) die Aufwertungsflächen bilden zusammen mit bestehenden Strukturen ein zusammenhängendes<br />
Netz wertvoller Lebensräume.<br />
B. Auf den produktiven Standorten lassen sich die Artenschutzprobleme mit der bis<br />
1998 gültigen ÖBV bzw. der ab 1999 gültigen DZV allein kaum lösen, da sowohl<br />
die Qualität, wie auch die Quantität und die räumliche Anordnung der<br />
ökologischen Ausgleichsflächen nicht den Bedürfnissen anspruchsvoller Brutvogelarten<br />
entsprechen.<br />
<strong>Rebhuhn</strong>. <strong>Schlussbericht</strong> <strong>1991–2000</strong> 13