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Rebhuhn. Schlussbericht 1991–2000 - BAFU

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4.2.3.3 Ansiedlungsverhalten von Wachtel, Schwarzkehlchen,<br />

Dorngrasmücke und Grauammer<br />

Für das Untersuchungsgebiet Laconnex wurde mit der Compositional Analysis<br />

(AEBISCHER et al. 1993) für die Jahre 1992 bis 1996 getestet, ob die in den «Vogelrevieren»<br />

vorhandenen Lebensraum- und Nutzungstypen im Vergleich zu ihrem<br />

Angebot innerhalb des Untersuchungsgebiets signifikant zufällig vorkommen oder<br />

nicht (JOSEPHY 2000). Die «Reviere» sind hierbei durch konstruierte Kreisscheiben<br />

mit einem Radius von 50 Metern idealisiert. Diese wurden um die punkthaft kartierten<br />

Revierzentren gelegt und stellen vielmehr deren Umgebung dar. Getestet<br />

wurden zwei Gruppen von Variablen: Die eine Gruppe setzte sich aus den 15 Variablen<br />

Buntbrachen, Grünland, Getreide, Mais, Hackfrüchte, Kiesgruben, Böschungen,<br />

Gehölze, Hecken, Obstgärten, Reben, Sondernutzungen, Strassen, Wege<br />

und bebautes Gebiet zusammen. Die andere Variablengruppe bestand aus Buntbrachen,<br />

Weizen, Gerste, Raps, Kiesgruben, Kiesgrubenböschungen und einer Variablen,<br />

welche alle verbleibenden Nutzungstypen umfasst. In die Untersuchung einbezogen<br />

wurden insgesamt 413 Umgebungen (Wachtel: n = 99; Schwarzkehlchen:<br />

n = 115; Dorngrasmücke: n = 128; Grauammer: n = 71). Für alle Arten und beide<br />

Variablengruppen zeigte sich, dass die Lebensraum- und Nutzungstypen im Vergleich<br />

zu ihrem Angebot im Untersuchungsgebiet signifikant nicht zufällig vorkommen.<br />

Deshalb wurde anschliessend, als Bestandteil der Compositional Analysis,<br />

eine Rangierung der Variablen in der relativen Reihenfolge ihres Vorkommens<br />

vorgenommen. Dabei nehmen die Buntbrachen bei der Wachtel, dem Schwarzkehlchen,<br />

der Dorngrasmücke sowie der Grauammer bei den 15 Variablen jeweils Rang<br />

eins, zwei oder drei, bei den 7 Variablen entweder Rang eins oder zwei ein. Dies<br />

belegt sehr deutlich die herausragende Rolle des Buntbrachenvorkommens in den<br />

Umgebungen der Revierzentren (Abbildung 30).<br />

Über die tatsächliche Nutzung sagt dieses Ergebnis jedoch nichts aus. Buntbrachenanteile<br />

kamen innerhalb 267 (65%) Umgebungen vor. Davon befindet sich in 126<br />

Fällen die nächste Buntbrache weniger als 50 Meter vom Revierzentrum entfernt. In<br />

den übrigen 141 Fällen liegen die Revierzentren vor allem von Schwarzkehlchen,<br />

Grauammer und weniger ausgeprägt jene der Dorngrasmücke sogar direkt in einer<br />

Buntbrache. Bei der Dorngrasmücke und der Grauammer befinden sich auch einige<br />

Revierzentren auf Kiesgrubenböschungen. Bei der Wachtel scheinen Buntbrachen,<br />

aber auch Gersten- und Weizenfelder geeignete Standorte für Revierzentren zu sein<br />

(Abbildung 30). In Kiesgruben lagen weder Revierzentren der Wachtel noch der<br />

Grauammer. Revierstandorte waren meistens nur ein einziges Mal besetzt, lediglich<br />

beim Schwarzkehlchen war ein einziger Standort fünf Jahre hintereinander besetzt.<br />

82 <strong>Rebhuhn</strong>. <strong>Schlussbericht</strong> <strong>1991–2000</strong>

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