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Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

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Konzeptionalisierung der Wirkungszusammenhänge 109<br />

wird der gleiche Wirkungszusammenhang unterstellt. Die Ansprüche an die Preise<br />

steigen daher, während die restlichen Bedürfnisse unverändert bleiben.<br />

HAns2: Eine <strong>Sparnotwendigkeit</strong> führt zu <strong>einer</strong> Veränderung der Produktwahlmotive<br />

(höhere ökonomische Produktansprüche (+), keine Veränderung<br />

der qualitativen Produktansprüche (=), keine Veränderungen der<br />

sozialen Produktansprüche (=) und keine Veränderung der hedonistischen<br />

Produktansprüche (=)).<br />

Auch eine emotionale Selbstkontrolle gehört nach der Stresstheorie zu den Bewältigungsstrategien.<br />

Hierunter werden im Besonderen die „Distanzierung“ und die „positive<br />

Ich-Aufwertung“ subsummiert. Übertragen <strong>auf</strong> den Sparkontext bedeutet dies<br />

zunächst eine Distanzierung von K<strong>auf</strong>verlockungen. Während dies <strong>auf</strong> der behavioralen<br />

Seite durch eine Reduktion der Einkäufe zu erreichen 63 ist, kann es <strong>auf</strong> emotionaler<br />

Seite durch eine steigende Risikoaversion und eine Veränderung des hedonistischen<br />

Werts von Einkäufen erzielt werden, d.h. indem man selber eine Antipartie<br />

gegen <strong>das</strong> Eink<strong>auf</strong>en entwickelt (Dawson et al. 1990, S. 408). Diese Lustlosigkeit ist<br />

häufig bei finanziell deprivierten zu beobachten (Neuberger 1997, S. 100). Daher<br />

kann vermutet werden:<br />

HEmS1: Eine <strong>Sparnotwendigkeit</strong> reduziert <strong>das</strong> Shopping Enjoyment (-) und<br />

erhöht die Risikoaversion (+).<br />

Die positive „Ich-Aufwertung“ ist eine weitere Strategie im Umgang mit Stress. Konsumenten,<br />

die plötzlich mit <strong>einer</strong> <strong>Sparnotwendigkeit</strong> konfrontiert werden, fühlen sich<br />

im ersten Moment häufig machtlos (Wagner 1991, S. 25). Sie haben einen gewissen<br />

Konsumstandard und möchten diesen (zunächst) nicht <strong>auf</strong>geben (Woll 2000, S. 435).<br />

Daher müssen sie versuchen, den alten Konsumstandard mit begrenzteren finanziellen<br />

Mitteln erreichen. Es ist zu vermuten, <strong>das</strong>s sich der sparende Konsument einredet,<br />

<strong>das</strong>s er ein aktive Rolle im K<strong>auf</strong>vorgang spielt und, sofern er sich anstrengt,<br />

grossen <strong>Einfluss</strong>, z.B. <strong>auf</strong> die Preise, ausüben kann. In der Literatur wird dies als<br />

„Control of shopping process“ beschrieben und definiert als „belief that the shopper<br />

has the ability and opportunity to significantly affect the shopping process, particualry<br />

in terms of the value received for the money spent“, (Chandran/Morwitz 2005, S.<br />

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63 siehe Kapitel 7.2.4.

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