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Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

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62 Konzeptionalisierung der Wirkungszusammenhänge<br />

son et al. 1996, S. 19). Welche Einstellung sparende Konsumenten zu Eigenmarken<br />

haben und ob sich diese Einstellung eventuell mit zunehmendem Spardruck ändert,<br />

ist jedoch nicht erforscht.<br />

Es zeigt sich jedoch, <strong>das</strong>s die Marktanteile von Eigenmarken in wirtschaftlich schwachen<br />

Zeiten stärker steigen als in der Hochkonjunktur. Interessanterweise gehen die<br />

Wachstumsraten der Eigenmarken ausserdem nach <strong>einer</strong> Krise nur minimal wieder<br />

zurück (Lamey 2007, S. 1). Dies lässt dar<strong>auf</strong> schliessen, <strong>das</strong>s der K<strong>auf</strong> von Eigenmarken<br />

in der Rezession mit <strong>einer</strong> (dauerhaften) Einstellungsveränderung bei manchen<br />

Konsumenten verbunden ist.<br />

Ein Forschungsstrang innerhalb der Private Label Forschung beschäftigt sich mit der<br />

Frage, wann eine Eigenmarke Erfolg hat. Generell nehmen Konsumenten bei Eigenmarken<br />

im Vergleich zu Herstellermarken ein grösseres K<strong>auf</strong>risiko wahr (Gonzales<br />

Mieres et al. 2005, S. 64 32 ).<br />

Nichtsdestotrotz können auch Hersteller- und Handelsmarken aus Konsumentensicht<br />

qualitativ gleichwertig sein (Erdem et al. 2004, S. 86; De Wulf et al. 2005, S. 223). Es<br />

konnte gezeigt werden, <strong>das</strong>s Eigenmarken höhere Marktanteile in grossen, weniger<br />

beworbenen Kategorien mit <strong>einer</strong> kleinen Anzahl von Marken erzielen. Ausserdem<br />

sind sie dann erfolgreich, wenn ein grosser Preisunterschied zwischen Herstellerund<br />

Handelsmarke existiert. Den grössten <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> den Erfolg von Eigenmarken<br />

hat jedoch die wahrgenommene Qualität (Dhar/Hoch 1998, S. 208; Hoch/Banerji<br />

1993, S. 57; Sethuraman/Cole 1999, S. 340). Wie sparende Konsumenten die Qualität<br />

von Eigenmarken wahrnehmen und ob sowie wann Eigenmarken bei sparenden<br />

Konsumenten Erfolg haben, ist jedoch nicht bekannt.<br />

Ailwadi und Harlam (2004) fanden heraus, <strong>das</strong>s Händler in Warengruppen mit hohem<br />

Eigenmarkenanteil hohe Margen bei ihren Herstellermarken haben. Hieraus schliessen<br />

die Autoren, <strong>das</strong>s sich durch eine starke Eigenmarkenpenetration die Verhandlungsmacht<br />

der Händler gegenüber den Herstellern erhöht, weil der Händler nicht<br />

(mehr) <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Markenprodukt angewiesen ist. Auch andere Studien bestätigen diesen<br />

Effekt (Mills 1995; Narasimhan/Wilcox 1998). Des Weiteren kann es profitabel<br />

für den Händler sein, wenn er eine Eigenmarke ähnlich strategisch positioniert wie<br />

die führende Herstellermarke (Sayman/Hoch/Raju 2002, S. 129) 33 . Ob und wie sich<br />

sparende Konsumenten zwischen <strong>einer</strong> Herstellermarke und <strong>einer</strong> Handelsmarke<br />

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32 Tabelle von Gonazles Mieres et al. 2006, S. 64 in den Anhang nehmen.<br />

33 Dieser Effekt wurde jedoch nur analytisch abgeleitet. Es fand keine Studie statt, welche die Glaubwürdigkeit<br />

<strong>einer</strong> solchen Positionierung mit Konsumenten untersucht (Ailawadi/Keller 2004, S. 336).

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