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Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

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248 Empirische Analyse<br />

vermeiden und einen Produktk<strong>auf</strong> nur dann tätigen, wenn man ganz sicher ist, <strong>das</strong>s<br />

es <strong>das</strong> richtige Produkt ist und dieses auch notwendig ist.<br />

Wie man bereits vermuten kann, haben Konsumenten mit <strong>einer</strong> hohen Sparneigung<br />

eine sehr ausgeprägte Hedonic Shopping Value Orientation (�=0.370), d.h. diese<br />

Konsumenten lieben es, <strong>auf</strong> Schnäppchensuche zu gehen. Diese Konsumenten erlangen<br />

eine innere Befriedigung, Stolz- und Glücksgefühle, wenn sie ein Schnäppchen<br />

entdecken. Schon allein die Suche nach Schnäppchen bereitet ihnen Freude.<br />

Sie haben eine positivere Einstellung gegenüber Discountern und Eigenmarken.<br />

Schlüsselinformation wie Preise und Marken zur Qualitätsbeurteilung ziehen sie noch<br />

weniger heran als „normale“ Sparer. Sie fühlen sich offensichtlich so erhaben, <strong>das</strong>s<br />

sie <strong>auf</strong> Grund ihrer umfassenden Marktkenntnis alleine beurteilen können, ob ein<br />

Produkt gut ist oder nicht. Marken und Preise sind für sie keine Qualitätsindikatoren.<br />

Sie finden vermutlich auch Begründungen, warum Produkte beim Discounter vollkommen<br />

gleichwertig zu Premium-Produkten bei etablierten Produktführern sind.<br />

In der Vork<strong>auf</strong>phase informieren sie sich massiv (�=0.246) und ziehen auch häufig<br />

<strong>das</strong> Internet zur Schnäppchensuche heran. <strong>Der</strong> negative Effekt des Sparstimulus <strong>auf</strong><br />

die Ausgabenhöhe und den häufigeren Verzicht wird ebenfalls durch die persönliche<br />

Sparneigung massiv verstärkt. Für einzelne Artikel suchen sie gezielt bestimmte Geschäfte<br />

<strong>auf</strong>, weil sie dort momentan am billigsten sind. Falls sie bei einem Händler<br />

von <strong>einer</strong> Aktion profitieren können, wechseln sie für diesen Artikel. Das Store Switching<br />

wird von diesem Konsumenten sehr stark (�=0.283) betrieben. Auch im Geschäft<br />

informieren sie sich ausgiebig und vergleichen Preise. Sie k<strong>auf</strong>en sehr preisorientiert<br />

und bevorzugt in der Preiseinstiegskategorie ein (�=0.290). Sie k<strong>auf</strong>en zwar<br />

auch mehr Eigenmarken (�=0.095), jedoch deutlich greifen sie deutlich häufiger zu<br />

Aktionen (�=0.211). Abwechslungskäufe oder Impulskäufe tätigen sie noch weniger<br />

als der „normale Sparer“. Stattdessen verhandeln sie lieber um den Preis. Während<br />

sich die Sparneigung bei Konsumenten ohne prädispositiver Sparneigung zumindest<br />

positiv <strong>auf</strong> irrationale Käufe, d.h. z.B. belohnende Käufe von Kleinigkeiten, auswirkt,<br />

ist diesbezüglich kein verstärkender Effekt durch eine Sparneigung festzustellen.<br />

Insgesamt führen alle signifikanten <strong>Einfluss</strong>faktoren der Sparneigung zu <strong>einer</strong> Verstärkung<br />

der negativen Effekte eines Sparstimulus. Konsumenten, die eine Sparneigung<br />

haben, können daher als „Supergau“ für ein Handelsunternehmen bezeichnet<br />

werden: Sie sind extrem preisfokussiert, lieben die Schnäppchensuche, sind vollkomme<br />

illoyal, tätigen keine Inspirationskäufe und verhandeln um den Preis. Während<br />

andere Sparer zumindest verstärkt Eigenmarken k<strong>auf</strong>en, welche für <strong>das</strong> Han-

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