15.02.2013 Aufrufe

Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung 25<br />

Menschen für ihre finanziellen Schwierigkeiten schämen und sie vor anderen Menschen<br />

verheimlichen wollen (Hill/Stephen 1997, S. 34; Bauman 2005, S. 37f.). Auch<br />

dies spricht gegen ein direktes Abfragen der Deprivation im Fragebogen. Die vorliegende<br />

Untersuchung verwendet erstmals einen Experimental<strong>auf</strong>bau, um einen fiktiven,<br />

aber dennoch realistischen Einkommensrückgang zu simulieren. 16 Solche Experimente<br />

mit manipuliertem Einkommen sind bis anhin nur in der behavioral economics<br />

Forschung bekannt (Karlsson et al. 1999).<br />

Wichtige Hinweise zum Umgang mit sparenden Konsumenten erhält ausserdem die<br />

Handelspraxis. So können Handlungsimplikationen für viele zentrale Profilierungsinstrumente,<br />

wie <strong>das</strong> Sortiments-, Marktbearbeitungs- und Preismanagement, im Umgang<br />

mit sparenden Konsumenten abgeleitet werden. Weitere Hinweise für Handelsunternehmen<br />

folgen zur Relevanz von Hersteller- und Handelsmarken sowie zum<br />

Einsatz von Aktionen und Werbung. Das Untersuchungsdesign ermöglicht ferner<br />

Marktsimulationen. So kann <strong>das</strong> erwartete Produktwahlverhalten unter Berücksichtigung<br />

vieler Faktoren (wie z.B. variierender Preise, Kommunikationshinweise, Profilierung<br />

des Händlers) errechnet werden. Durch die Integration von individuelle Produktund<br />

Aktionsmargen sind ausserdem Aussagen zur Profitabilität der Brand Management<br />

Aktivitäten möglich.<br />

2.2 Abgrenzungen des Analysegegenstands<br />

Die bisherigen Ausführungen haben gezeigt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Sparverhalten ein interdisziplinäres<br />

Forschungsfeld darstellt. Für die vorliegende Untersuchung wird der Schwerpunkt<br />

<strong>auf</strong> die Konsumverhaltensforschung gewählt. Sozialpolitische Diskussionen<br />

und volkswirtschaftliche Konsequenzen von sparenden Konsumenten werden daher<br />

vernachlässigt. Die Forschungsergebnisse der anderen Disziplinen werden zwar in<br />

die Überlegungen und zur Ableitung von Hypothesen integriert, doch stehen <strong>das</strong><br />

Konsum- und Produktwahlverhalten im Zentrum der Untersuchung.<br />

Ausserdem konzentriert sich die Analyse <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Konsumentenverhalten im Schweizer<br />

Detailhandel 17 . <strong>Der</strong> Detailhandel wurde gewählt, weil dort eine direkte Interaktion<br />

zwischen (sparenden) Kunden und Einzelunternehmung stattfindet, wobei<br />

mehr als die vier klassischen Marketinginstrumente einzusetzen sind. Mit seinem<br />

��������������������������������������������������������<br />

16 Siehe die Beschreibungen zum Experimental<strong>auf</strong>bau in Kapitel 11.<br />

17 In der Schweiz wird der Einzelhandel als Detailhandel bezeichnet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!