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Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

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Konzeptionalisierung der Wirkungszusammenhänge 135<br />

8.5 <strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> der Geschäftsstättentreue<br />

Unter der Geschäftsstättentreue wird die emotionale Verbundenheit <strong>einer</strong> Person mit<br />

einem Händler verstanden. Sie kann <strong>auf</strong> freiwilliger Basis bestehen und somit <strong>auf</strong><br />

Zufriedenheit basieren oder unfreiwillige Loyalität <strong>auf</strong> Grund eines Mangels an Alternativen<br />

oder vertraglichen Verpflichtungen (z.B. einem langl<strong>auf</strong>enden Natelvertrag).<br />

In der vorliegenden Untersuchung soll der <strong>Einfluss</strong> der freiwilligen Loyalität untersucht<br />

werden. Diese basiert <strong>auf</strong> <strong>einer</strong> positiven Einstellung des Kunden gegenüber<br />

dem Anbieter und seinen Produkten (Homburg/Sieben 2000, S. 6). Die Loyalität umfasst<br />

zwei Dimensionen: <strong>das</strong> bisherige Verhalten und die Verhaltensabsichten des<br />

Kunden. Das bisherige Verhalten wird durch <strong>das</strong> bisherige K<strong>auf</strong>- und Weiterempfehlungsverhalten<br />

bestimmt, während sich die Verhaltensabsichten in die Faktoren der<br />

Wiederk<strong>auf</strong>-, Zusatzk<strong>auf</strong>- und Weiterempfehlungsabsicht untergliedern lassen (Homburg<br />

et al. 2003, S. 558f.; Diller 1996, S. 82).<br />

Nach der Risikotheorie wird loyales Verhalten als Massnahme zur Reduktion des<br />

K<strong>auf</strong>risikos verstanden. Jeder K<strong>auf</strong> bei einem anderen Anbieter ist mit Unsicherheit<br />

verbunden. Diese Unsicherheit betrifft beispielsweise <strong>das</strong> Sortiment, welches man<br />

nicht kennt und von dem man nicht weiss, ob die gewünschten Produkte vorhanden<br />

sind, Serviceleistungen, die ungewiss sind oder ein unbekanntes Ladenlayout, wo<br />

man sich nicht zurechtfindet. Durch die Treue wird von guten Erfahrungen in die Zukunft<br />

abstrahiert (Weinberg 1977, S. 112).<br />

Konsumenten, welche sich einem Händler emotional verbunden fühlten schon bevor<br />

die <strong>Sparnotwendigkeit</strong> eintraf, werden sich vermutlich auch zu „Sparzeiten“ diesem<br />

Anbieter gegenüber loyal verhalten. Diese Loyalität drückt sich darin aus, <strong>das</strong>s der<br />

loyale sparende Kunde vermutlich weniger häufig den Anbieter wechselt und seine<br />

Ausgaben weniger reduziert (dafür in anderen Bereichen spart). Da er jedoch trotzdem<br />

sparen muss ist zu vermuten, <strong>das</strong>s der treue Konsument, statt den Anbieter zu<br />

wechseln, häufiger zu Eigenmarken und Aktionen des präferierten Händlers zurückgreift.<br />

Die theoretische Erklärung dieses Verhaltens liegt auch in der Risikotheorie.<br />

Konsumenten, die eine hohe Loyalität gegenüber einem Anbieter <strong>auf</strong>weisen, empfinden<br />

vermutlich ein hohes Risiko bei einem Geschäftswechsel. Es ist anzunehmen,<br />

<strong>das</strong>s dieses Risikoempfinden auch dann erhalten bleibt, wenn der loyale Kunde sparen<br />

muss. Insgesamt lässt sich daher postulieren:

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