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Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

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Empirische Analyse 265<br />

liegen. Es wurde dennoch t-test durchgeführt, um die Wirkung des Sparstimulus in<br />

den einzelnen Branchen separiert voneinander zu untersuchen. Dieser bestätigte in<br />

allen Fällen die Haupteffekte der Varianzanalyse mit Ausnahme der Mehrwertkommunikation<br />

beim K<strong>auf</strong> von Polohemden. Wie sich bereits durch die Grafik vermuten<br />

liess, liegt hier kein signifikanter Unterschied zwischen den Probanden mit und ohne<br />

Sparstimulus vor t(498)=-0.134, p = 0.893.<br />

Insgesamt werden die Ergebnisse der kognitiven Restrukturierung validiert und weiter<br />

präzisiert. In der Analyse der Bewältigungsstrategien (vgl. Kapitel 11.4) zeigte<br />

sich, <strong>das</strong>s Marken und Preise ihre Qualitätsindikatorfunktion verlieren. Auf Grund des<br />

Ausblendens dieser Kriterien als Qualitätsindikatoren können sparende Konsumenten<br />

nun bei der Produktwahl stärker <strong>auf</strong> Preise achten, ohne <strong>das</strong>s dies zu kognitiven<br />

Dissonanzen führt. Nichtsdestotrotz zeigen die Ergebnisse auch, <strong>das</strong>s bei dem Sparer<br />

in beiden Branchen ca. 40% der K<strong>auf</strong>entscheidungen durch Kriterien bestimmt<br />

werden, die nicht den Preis betreffen. Besonders vor dem Hintergrund, <strong>das</strong>s sich die<br />

Preise, insbesondere im Lebensmittelbereich, bei einzelnen Detailhändlern nicht so<br />

sehr voneinander unterscheiden, wird deutlich, welche Hebelwirkung und somit Potenziale<br />

im kundenorientierten Handelsmanagement liegen.<br />

Ein besonders grosser <strong>Einfluss</strong>bereich scheint in der Kommunikation von Mehrwert<br />

zu liegen. Wie gezeigt wurde, blenden sparende Konsumenten die Marke als Qualitätsindikator<br />

aus. Sie ziehen jedoch weiterhin Informationen heran, um die Produkte<br />

zu beurteilen. Von <strong>einer</strong> guten Marke allein geht für Sparer nur ein geringerer Nutzen<br />

aus. <strong>Der</strong> Sparer möchte ganz genau wissen, warum er für ein Produkt mehr bezahlen<br />

soll. Er wird somit wesentlich kritischer als der Konsument, welcher nicht sparen<br />

muss. Wenn man dem Sparer jedoch gute Argumente für den Mehrwert liefert, ist<br />

auch er bereit, mehr zu bezahlen. Auch die Profilierung spielt für Sparer beim K<strong>auf</strong><br />

von Milch mit ca. 17% und bei Polohemden mit ca. 12% noch eine wichtige Rolle. Die<br />

Investitionen in die eigene Profilierung können sich offenbar lohnen. Im nächsten<br />

Schritt der Analyse soll diese Hebelwirkung genauer analysiert werden.

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