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Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

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242 Empirische Analyse<br />

11.6.5 <strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> des Einkommens<br />

Das Einkommens- beziehungsweise <strong>das</strong> Konsumniveau prägt <strong>das</strong> K<strong>auf</strong>verhalten<br />

(Rudolph/Weber 2011, S. 48). Es wurde daher vermutet, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Einkommen die<br />

Wirkung des Sparstimulus beeinflusst. Das Einkommen wurde zu Beginn der Befragung,<br />

d.h. vor der Manipulation, direkt in Form des Haushaltsnettoeinkommens beziehungsweise<br />

dem verfügbaren Einkommen abgefragt.<br />

Die Kovarianzanalyse identifiziert <strong>auf</strong> jeder Bewältigungsebene Variable, welche den<br />

Effekt des Sparstimulus abschwächen. Im Rahmen der Geschäftswahlmotive wurde<br />

gezeigt, <strong>das</strong>s der Sparstimulus die Relevanz von günstigen Preisen erhöht. Mit zunehmendem<br />

Einkommen wird jedoch diese negative Wirkung reduziert. Dies bedeutet<br />

jedoch nicht, <strong>das</strong>s bei hohen Einkommen <strong>das</strong> Geschäftswahlmotiv „günstige Preise“<br />

nicht an Bedeutung gewinnt. Die Bedeutung des Preises steigt jedoch bei hohen<br />

Einkommen weniger stark an. Auch bei den Produktwahlmotiven wird <strong>das</strong> ökonomische<br />

Bedürfnis durch ein hohes Einkommen leicht abgeschwächt. Gleichzeitig steigen<br />

bei Sparern aus hohen Einkommensklassen die qualitativen Produktbedürfnisse<br />

im Vergleich zu Sparen aus niedrigen Einkommensklassen.<br />

Die Risikoaversion ist bei Sparern aus hohen Einkommensklassen auch geringer.<br />

Trotz der <strong>Sparnotwendigkeit</strong> fühlt man sich offenbar weniger dazu veranlasst, Risiken<br />

zu meiden. Während sparende Konsumenten aus unteren Einkommensklassen<br />

Glücksgefühle und Spass an der Schnäppchensuche entwickeln, ist dies bei hohen<br />

Einkommensklassen weniger der Fall. Dagegen sind reiche Sparer eher der Meinung,<br />

<strong>das</strong>s sie in der Lage sind, gute Schnäppchen von schlechten Schnäppchen<br />

unterscheiden zu können.<br />

Auch ändert sich die Einstellung zu Marken weniger, d.h. Marken haben bei Sparern<br />

aus hohen Einkommensklassen immer noch eine hohe Bedeutung. Marken und Preise<br />

verlieren hingegen auch bei „reichen“ Sparern ihre Funktion als Qualitätsindikatoren.<br />

In der Vork<strong>auf</strong>phase planen sparende Haushalte aus hohen Einkommensklassen<br />

ihre Einkäufe weniger intensiv. Auch die Ausgabenhöhe wird von reichen Sparern<br />

deutlich weniger stark reduziert und es wird mit zunehmendem Einkommen weniger<br />

preisorientiert eingek<strong>auf</strong>t. Während der Sparstimulus generell dazu führt, <strong>das</strong>s Konsumenten<br />

Produkte k<strong>auf</strong>en, die sie hinterher bereuen, ist auch dies bei Sparern aus<br />

hohen Einkommensklassen weniger der Fall.<br />

Es zeigt sich insgesamt, <strong>das</strong>s mit zunehmendem Einkommen nahezu alle Wirkungen<br />

des Sparstimulus abgeschwächt werden. Haushalte aus hohen Einkommensklassen,<br />

die temporär sparen müssen, stellen auch weiterhin ein attraktives Kundensegment

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