15.02.2013 Aufrufe

Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Empirische Analyse 229<br />

vierter Konsument sehr intensiv. Damit einher geht eine intensive Planung der Einkäufe.<br />

Die Wirkung des Sparstimulus wird damit verstärkt, wobei der Sparer sich primär<br />

über Preise informiert, wohingegen dem involvierten Konsument auch andere<br />

Produktattribute wichtig sind. Er versucht <strong>das</strong> Preis-/Leistungsverhältnis zu optimieren.<br />

<strong>Der</strong> involvierte Konsument hat so viel Interesse an den Produkten, <strong>das</strong>s er deutlich<br />

mehr für Einkäufe ausgibt und weniger bereit ist, <strong>auf</strong> den Konsum zu verzichten. An<br />

dieser Stelle wird somit die Wirkung des Sparstimulus abgeschwächt. Trotz der Notwendigkeit<br />

zu sparen, möchte sich der Konsument bei Produkten, die für ihn eine<br />

hohe Relevanz haben, nicht einschränken. Er kompensiert vermutlich den zusätzlichen<br />

finanziellen Aufwand durch Einsparungen in Produktkategorien, die ihm weniger<br />

wichtiger sind. Hat beispielsweise der Konsument ein grosses Interesse an Unterhaltungselektronik,<br />

im speziellen Apple-Produkte, so wird er auch bei einem Einkommensrückgang<br />

von 50% nur geringfügig <strong>auf</strong> seine Apple-Produkte verzichten<br />

und nicht <strong>auf</strong> Medion-Produkte ausweichen, sondern vielmehr versuchen in anderen<br />

Bereichen, z.B. bei Bekleidung und Möbeln, zu sparen.<br />

Ferner zeigt der involvierte Konsument ein Variety Seeking, d.h. er k<strong>auf</strong>t gerne neue<br />

und unterschiedliche Produkte. Auch in diesem Punkt schwächt ein hohes Involvement<br />

die Wirkung des Sparstimulus folglich ab. Trotz des hohen Involvements<br />

scheint der Sparer nicht bereit zu sein, seine Einkäufe zu finanzieren. An dieser Stelle<br />

muss jedoch berücksichtigt werden, <strong>das</strong>s der Finanzierungsk<strong>auf</strong> insgesamt sehr<br />

unbeliebt bei den Schweizer Konsumenten zu sein scheint (vgl. Kapitel 11.5.2).<br />

Nichtsdestotrotz muss auch der hoch involvierte Konsument mit den geringeren finanziellen<br />

Mitteln auskommen. Da er jedoch sich nicht in seinem Konsum einschränken<br />

möchte, ist es nicht verwunderlich, <strong>das</strong>s er stärker zu Eigenmarken und Aktionen<br />

greift. Somit kann er <strong>das</strong> Konsumniveau bei Gütern, die hohe Relevanz haben, einigermassen<br />

erhalten.<br />

Insgesamt erscheint der hoch involvierte Kunde auch als Sparer ein attraktives Kundensegment<br />

zu sein. Er hat trotz <strong>Sparnotwendigkeit</strong> hohe Ansprüche an Händler und<br />

Produkteigenschaften. Er ist nicht rein preisfokussiert, sondern der Mehrwert spielt<br />

für ihn eine wichtige Rolle. Marken haben daher weiterhin eine hohe Relevanz für<br />

ihn. Er geht gerne und oft eink<strong>auf</strong>en und informiert sich vor dem Eink<strong>auf</strong>en sehr intensiv.<br />

Er kann somit durch Marketingaktivitäten sehr gut erreicht werden. Wichtig

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!