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Der Einfluss einer Sparnotwendigkeit auf das Käuferverhalten

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132 Konzeptionalisierung der Wirkungszusammenhänge<br />

HMo2e: Ein hohes Involvement schwächt die Wirkung des Sparstimulus <strong>auf</strong><br />

<strong>das</strong> „Unterlassen von Handlungen“.<br />

HMo2f: Ein hohes Involvement verstärkt die Wirkung des Sparstimulus <strong>auf</strong> den<br />

Informations<strong>auf</strong>wand.<br />

8.3 <strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> der Güterklasse<br />

Das Eink<strong>auf</strong>sverhalten von Konsumenten ist in einzelnen Branchen sehr unterschiedlich.<br />

(Rudolph/Weber 2011a). Dies kann <strong>auf</strong> eine unterschiedliche persönliche<br />

Relevanz der Güter (Involvement) oder <strong>einer</strong> unterschiedlichen Risikowahrnehmung<br />

zurückzuführen sein (Voss et al. 2003, S. 310; Traylor/Joseph 1984, S. 65). Es können<br />

aber auch güterspezifische Charakteristika dem unterschiedlichen K<strong>auf</strong>verhalten<br />

zu Grunde liegen (Coulter/Price/Feick 2003, S. 151). Güter des täglichen Bedarfs,<br />

wie Lebensmittel, werden häufig habitualisiert eingek<strong>auf</strong>t. <strong>Der</strong> K<strong>auf</strong> von Gebrauchsgütern<br />

erfordert häufig einen anderen emotionalen, kognitiven, zeitlichen und finanziellen<br />

Aufwand (Fernie/Fernie/Moore 2004, S. 250; Kotler/Bliemel 2001, S. 721). Es<br />

zeigt sich ferner in qualitativen Untersuchungen, <strong>das</strong>s Konsumenten, die mit einem<br />

starken Einkommensrückgang konfrontiert werden, Prioritäten in ihren Konsumausgaben<br />

setzen (Wendt 2010, S. 61; Neuberger 1997, S. 85). Auch Esser differenzierte<br />

zwischen convenience goods, shopping goods und specialty goods und konnte signifikante<br />

Verhaltensunterschiede feststellen (Esser 2002, S. 184f.). Es erscheint daher<br />

sinnvoll, <strong>das</strong> Sparverhalten in mehreren Branchen zu analysieren. Auf diese Weise<br />

können die Ergebnisse besser generalisiert werden. In der vorliegenden Studie wird<br />

<strong>das</strong> Eink<strong>auf</strong>sverhalten bei Lebensmitteln als Beispiel für convenience goods und bei<br />

Bekleidung als Beispiel für shopping goods untersucht. 74 Die Wirkung <strong>einer</strong> <strong>Sparnotwendigkeit</strong><br />

in den einzelnen Branchen ist nicht eindeutig. Auf den ersten Blick könnte<br />

angenommen werden, <strong>das</strong>s sich bei Gebrauchsgütern eine <strong>Sparnotwendigkeit</strong> stärker<br />

<strong>auf</strong> <strong>das</strong> Eink<strong>auf</strong>sverhalten auswirkt, da sich dort grössere Ersparnisse erzielen<br />

lassen. Auch der zusätzliche Aufwand (z.B. Preisvergleiche) scheint sich eher bei<br />

Gebrauchsgütern zu rentieren. Hat der Konsument früher ein Hemd für 99 CHF gek<strong>auf</strong>t<br />

und k<strong>auf</strong>t jetzt eine günstigere Eigenmarke für 60 CHF oder verzichtet ganz <strong>auf</strong><br />

ein neues Hemd, dann kann er eine grössere absolute Ersparnis erzielen, als wenn<br />

er bei der Milch die Herstellermarke für 1.69 CHF durch die Preiseinstiegsmarke der<br />

Milch für 0.99 CHF ersetzt. Bei Lebensmitteln kann ausserdem nur bis zu einem ge-<br />

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74 Zur Begründung der Auswahl dieser zwei Güterarten, siehe Kapitel 1.3.

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