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zeigt sich deutlich im Äußeren. Die Außenverkleidung besteht<br />

aus Cottaer Sandstein. 19<br />

Gewandhaus<br />

Foto: Ingolf Herbarth, Mai 2010<br />

Die großfl ächig verglaste Eingangsfront zum Augustusplatz<br />

stellt eine Beziehung zwischen Platz und dem Foyer mit<br />

den Treppenanlagen her. Das von Sighard Gille geschaffene<br />

716 qm große Deckenbild, das den Saalunterboden ziert, ist<br />

vom Platz her einsehbar. Der große Saal hat 1920 Plätze, welche<br />

um den Konzertbereich herumgelegt sind. Die Wände, das<br />

Gestühl und das Orgelgehäuse sind mit graugrün gebeiztem<br />

Eichenholzfurnier verkleidet. Der kleine Saal, der ebenfalls im<br />

Grundriss sechseckig ist, hat 500 Plätze. Das Gewandhaus ist<br />

der einzige Konzerthallenbau der ehemaligen DDR. 20<br />

Ringhochhaus mit Ringcafé [5]<br />

Architekt: Architektengruppe unter<br />

Leitung von Rudolf Rohrer<br />

Bauplastiken/Baudekor: Alfred Thiele<br />

und Rudolf Oelzner 21<br />

Bauzeit: 1953 bis 1955<br />

Adresse: Roßplatz<br />

In den Jahren 1952/53 fand ein Ideenwettbewerb für<br />

die Neugestaltung des Roßplatzes statt. 22 Den Wettbewerb-<br />

19 Cottaer Sandstein wurde auch bei der Oper in den 1950er Jahren<br />

und beim „Neuen Concerthaus“ in den 1880er Jahren verwendet.<br />

Skoda, Leipzig, Neues Gewandhaus, S. 6f; Hocquél, Leipzig. Architektur<br />

von der Romanik bis zur Gegenwart, S. 116f; Skoda, Neues<br />

Gewandhaus Leipzig, S. 142.<br />

20 Sighard Gille schuf das Gemälde in den Jahren von 1979 bis 1981.<br />

Das sich im Großen Saal befi ndliche asymmetrisch gestaltete Orgelprospekt<br />

(15 m breit und 10 m hoch) ist das größte Instrument,<br />

das je in der ehemaligen DDR gebaut wurde. Hocquél, Leipzig.<br />

Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart, S. 116f; Skoda,<br />

Neues Gewandhaus Leipzig, S. 69.<br />

21 Hocquél, Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart,<br />

S. 139.<br />

22 Hier sollte das Konzept für die Ringbebauung von Hubert Ritter aus<br />

den 1920er Jahren seine Fortsetzung fi nden. Es gab schon Anfang<br />

der 1940er Jahre Überlegungen und Entwürfe zur Neubebauung<br />

Nachkriegserbe in Leipzig – eine Auswahl von Besichtigungsobjekten<br />

117<br />

steilnehmern stellte man Grundrisstypen zur Verfügung, wie<br />

sie schon für die Wohnbebauung der Stalinallee in Berlin<br />

Verwendung fanden. Der preisgekrönte zweitplatzierte Entwurf<br />

der Architektengruppe unter Leitung von Rudolf Rohrer sah<br />

einen Gebäuderiegel vor, dessen zentrale Achse durch einen<br />

zehngeschossigen Mittelteil betont werden sollte. Die Fassade<br />

sollte mit Meißner Keramikplatten verkleidet und Fensterrahmen,<br />

Gesimse und Plastiken aus Rochlitzer Porphyr gefertigt<br />

werden. Dieser Entwurf – vor allem der hohe Mittelteil – wurde<br />

vom Architekturbeirat des Ministerkabinetts der DDR in<br />

einer Sitzung vom März 1953 kritisiert. Die daraufhin erstellte<br />

und zur Ausführung gelangte Überarbeitung zeigte ein siebengeschossiges<br />

Gebäude mit Putzfassade und Travertinverblendung,<br />

welches dem Straßenverlauf des Rings folgt.<br />

Das Gebäude gliedert sich in drei liegende Teile, die<br />

von zwei zentralen neungeschossigen Turmbauten getrennt<br />

werden. Diese Turmbauten, die aufgrund der Forderung des<br />

Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht nach Betonung der<br />

Gebäudemitte entstanden, markieren die Durchgänge zu den<br />

dahinterliegenden Straßen. Dem mittleren Teil ist ein Balkonanbau<br />

zum Ring vorgelagert. Hier befi ndet sich im ersten<br />

Obergeschoss das Ring-Café mit 800 Plätzen. 23<br />

Das Ringhochhaus verfügt über 197 Wohnungen, die<br />

über repräsentative Treppenhäuser und Aufzüge erschlossen<br />

werden. Die Gebäudeausstattung entsprach dem damals höchsten<br />

Wohnkomfort. Mit dem Gebäude sollte eine überzeugende<br />

städtebauliche Lösung zur Innenstadt und dem Ring gefunden<br />

werden, allerdings ist zugleich das Stadtquartier dahinter<br />

abgeschnitten worden. 24<br />

der östlichen Ringseite zwischen Roßplatz und Königsplatz (heute:<br />

Wilhelm-Leuschner-Platz). Engmann, Bauen für die Ewigkeit, S.<br />

83; Arnold, Leipzig. 1954-1979, S. 17..<br />

23 Es handelt sich hier um die Auguste-Schmidt-Straße (früher: Roßstrasse)<br />

und die Sternwartenstraße. Engmann, Bauen für die<br />

Ewigkeit, S. 110f; Arnold, Leipzig. 1954-1979, S. 17; Hocquél, Leipzig.<br />

Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart, S. 138f;<br />

Durth, Düwel, Gutschow, Ostkreuz, S. 454ff .<br />

24 Arnold, Leipzig. 1954-1979, S. 17; Hocquél, Leipzig. Architektur<br />

von der Romanik bis zur Gegenwart, S. 139.

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