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64 Thomas Flierl Flugzeugfabriken« in Prag beteiligt. Diese Bauten sind nicht näher bekannt. In der DDR hat er sich mit Hinweis auf Bertolt Brecht auf die „List“ des Architekten gegenüber dem Auftraggeber berufen (bei Brecht war es die List des Revolutionärs). Es wäre interessant, die Arbeiten von Henselmann in der Nazi-Zeit daraufhin zu analysieren, wie viel Anpassung und wie viel List der Moderne sie verkörpern. Für die traditionalistischen Bauten in der DDR lässt sich zumindest sagen, dass sie von den Grundrissen und dem städtebaulichen Habitus her modern konzipiert sind und dass die geforderte Klassizität weder als bloßer Abklatsch des sowjetischen Vorbilds interpretiert werden kann, noch der Widerspruch zwischen Tradition und Moderne unvermittelt bliebe. Bei allen Kompromissen ist ein gewisses Raffi nement und eine charakteristische Eleganz nicht zu übersehen. 4. Nach 1990 nahm Henselmann mit großer Befriedigung die große Wertschätzung seiner nun tonangebenden westlichen Kollegen (Hans Kollhoff, Hans Stimmann) für die alte Stalinallee und seine Bauten aus Anfang der 50er Jahre zur Kenntnis. Leider war Henselmann aus Altersgründen nicht mehr in der Lage, den Bewunderern seiner früheren Bauten zu zeigen, dass er auch die neuerliche traditionalistische Wende besser als die anderen bewältigen hätte können. Heute, zwanzig Jahre später kann die naive Begeisterung für den real-sozialistischen Historismus der 50er Jahre und die vehemente Ablehnung der späteren Nachkriegsmoderne, vor allem der 1960er Jahre, wie sie lange Zeit die deutsche Architekturdebatte und Städtebaupolitik, vor allem auch in Berlin beherrscht hat, kaum noch nachvollzogen werden. Alte und neue Stalinallee sind heute nicht mehr zu trennen, historisch und ästhetisch in ihrer jeweiligen Eigenart begriffen, kritisieren und erklären sie sich wechselseitig. Wir benötigen Theorien und Kategorien, um die wellenförmig ausgetragenen Spannungen von Traditionalismus und Modernismus in einer aufgeklärten Theorie einer refl ektierten, selbstkritischen Moderne, einer „unvollendeten Moderne“ (Habermas) denken zu können. Die Biographie und das Werk von Hermann Henselmann geben dazu vielfältige Anregung und Material. Auszug aus der Denkmalliste Berlin: Suchbegriff Hermann Henselmann (2005) Anhang Frankfurter Tor 1-9, Wohn- und Geschäftshäuser, 1955-60 vom Architektenkollektiv Hermann Henselmann (D) (siehe Ensemble Karl-Marx-Allee 53/67...) Karl-Marx- Allee 140, 143 (FRI/KRE-FRI-G) Marchlewskistraße 16/22, 24/30, 25 (D), 25A-C (D), Hochhaus und Wohnanlagen an der Weberwiese, 1951-52 vom Entwurfskollektiv Hermann Henselmann (siehe Ensemble Karl-Marx-Allee 53/67... und Gartendenkmal Marchlewskistraße 16/22...) Fredersdorfer Straße 13-15, 25/27 (FRI/KRE-FRI-G) Platz der Vereinten Nationen 1-12, 23-32, Wohnbauten Leninplatz, 1968-70 von Hermann Henselmann und Entwurfskollektiv Heinz Mehlan (FRI/KRE-FRI-G) Strausberger Platz 1-19, Stalinallee Abschnitt A, Wohn- und Geschäftshäuser, 1952-53 vom Entwurfskollektiv Hermann Henselmann (D) (siehe Ensemble Karl-Marx-Allee 53/67... und Gartendenkmal Strausberger Platz) (FRI/ KRE-FRI-G) Alexanderplatz 3-4, Kongresshalle und Haus des Lehrers, 1961-64 von Hermann Henselmann mit Mosaikfries „Unser Leben“, 1964 von Walter Womacka (D) Alexanderstraße Karl-Marx-Allee 2 (MIT-MIT-G) Höhenweg 10, Wohnhaus, 1934 von Hermann Henselmann (SPA-SPA/SPA-D) Alt-Treptow 14-17, Gasthaus Zenner, 1954-56 von He mann Henselmann (siehe Gartendenkmal Alt-Treptow) (TRE/ KÖP-TRE-D) Abb. 1. Porträt Hermann Henselmann, 1952 Foto: Bundesarchiv / Gielow, Abb. 2. Baustelle Weberweise mit dem Wohnblock und dem Hochhaus, 1952 Foto: Bundesarchiv / Horst Sturm
Abb. 3. Hermann Henselmann (2. von links) erläutert einem Gast aus Westdeutschland das Projekt Karl- Marx-Allee am Masterplan und Modell, 1954 Foto: Bundesarchiv / Walter Heilig Hermann Henselmann Architekt und Architektur zwischen Modernismus und Traditionalismus Abb. 5. Haus an der Weberwiese, um 2000 Landesdenkmalamt Berlin / Wolfgang Reuss Abb. 4. Blick vom Haus des Kindes am Strausberger Platz in die Karl-Marx-Allee auf das Kuppelturmpaar am Frankfurter Tor, 1956 Foto: Bundesarchiv / Peter Heinz Junge 65
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ZABYTKI DRUGIEJ POŁOWY XX WIEKU -
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Publikacja jest poświęcona pamię
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Nach Italien, Frankreich und Ungarn
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Die Architektur der Nachkriegsmoder
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