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164 Pál Lővei emblematische „Staatliche Kaufhaus“ (Állami Áruház) in Újpest (1952; Arch.: Pál Rákos und László Kürthy) unter Denkmalschutz zu stellen, nachträglich sabotiert. Erfolge und positive Entwicklungen Glücklicherweise sind aber auch Erfolge zu verzeichnen. Von den modernistischen Werken aus der kurzen demokratischen Periode nach dem Zweiten Weltkrieg stehen das Kulturhaus in Hódmezővásárhely (1948–1950; Arch.: István Janáky) sowie das Postamt des Budapester Stadtteils Csepel (1949–1951; Arch.: István Nyíri und Vilmos Félix) mit seiner – den Sozialistischen Realismus bereits ankündigenden, allerdings nicht auf Qualität verzichtenden – Wandbilddekoration (1953; Künstler: István Szőnyi) bereits unter Denkmalschutz (Abb. 6). Unter den Baudenkmälern des Sozialistischen Realismus sticht das Polizeigebäude von Csepel (1950–1953; Arch.: György Szrogh) (Abb. 7) aufgrund seiner hohen Qualität und seiner einzigartigen Formenwelt, die an die archaische Epoche in Griechenland erinnert, hervor. Unter wertvollen Gebäuden der sozialistischen Industriestadt Dunaújváros, ursprünglich Sztálinváros („Stalinstadt“), die innerhalb weniger Jahre aus dem Nichts heraus errichtet worden war – und mittlerweile von der Stadtführung immer mehr geschätzt wird und sich mit ihren sachkundig geführten Spaziergängen auch in den Tourismus integrieren lässt – haben sich die Poliklinik (1951–1952; Arch.: András Ivánka) (Abb. 8) und das Lichtspielhaus (1951; Arch.: György Szrogh) den Denkmalschutz verdient. Klassische Schöpfungen des Sozialistischen Realismus sind die Gewerbeschule in Győr (1950–1953; Arch.: Gyula Rimanóczy), das Kulturhaus von Mucsony im Industriegebiet des Komitats Borsod (1954–1956 nach einem Typenplan von 1953 erbaut; Arch.: Győző Határ) sowie – aus einer etwas späteren Zeit – das Kulturhaus der Industriestadt Várpalota (1955–1958). Von den denkmalwerten Bauwerken der Moderne, die nach der Revolution von 1956 erneut an Bedeutung gewann, stehen folgende Gebäude bereits förmlich unter Denkmalschutz: ein Wohnhaus in der Budapester Szépvölgyi Straße (1958; Arch.: György Szrogh), die Gaststätte Olympia in Pécs (1960; Arch.: Lajos Gádoros), der als Café und Ausstellungsort genutzte Budapester Busbahnhof in der Bukarest Strasse (1963; Arch.: Vilmos Félix), die sich in Budapest am Füße des Gellértberges erstreckende Häuserreihe (1964–1965; Arch.: Lajos Schmidt) sowie die Bibliothek und das Klubhaus des Komitatskrankenhauses von Győr (1963–1968; Arch.: András Ivánka) mitsamt mit der vollständig erhalten gebliebenen ursprünglichen Einrichtung (Abb. 9). Von den – erstaunlicherweise mehrere hundert Gebäude zählenden – neuen Kirchen wurde die katholische Kirche von Rakamaz (1951-1960; Arch.: Zsolt Zsanda) sowie die römisch-katholische Kirche von Cserépváralja (1961; Arch.: László Csaba), die nach ihrer Fertigstellung sofort zu einem Vorbild avancierte, unter Denkmalschutz gestellt. Unter den Objekten, die einem Zweck in Verkehr, Technologie, Industrie, Sport und Militär dienten, stehen folgende Bauwerke unter Denkmalschutz: Terminal 1 des Budapester Flughafens Ferihegy (1939–1950; Arch.: Károly Dávid jun.), der niveauvoll renoviert wurde und als Terminal für Billigfl uglinien eine neue Funktion erhalten hat, die Halle der Budapester Vasas-Sportanlage (1960; Arch.: Jenő Szendrői und István Menyhárd), das Brunnenhaus in Orfű in der Nähe von Pécs (1970–1974; Arch.: György Csete und Jenő Dulánszky), das eine Perle der ungarischen organischen Architektur darstellt (Abb. 10), das Újpester Wasserversorgungs- und Wasserreigungswerk (1959 bzw. 1959–1962; Arch.: András Zsuffa), in Taliándörögd die Bodenstation für Weltraumtelekommunikation (1975–1978), die im Zuge der Kooperation des sowjetischen und ungarischen Planungsinstituts der Post errichtet wurde, sowie die in Zsámbék erbaute Luftschutz-Raketenbasis (1977–1982). Es gereicht dem ungarischen Denkmalschutz nicht zur Ehre, dass er nach dem Systemwechsel nicht in die Aktionen zur Entfernung einiger Budapester Standbilder und Statuen (1992) eingriff. Die abgebaute, einen sowjetischen Soldaten darstellende Nebenfi gur der Budapester Freiheitsstatue kann nach einiger Zeit noch an ihren Platz zurückkehren, die Aufschriften, auf der die Namen der gefallenen Soldaten genannt waren, wurden aber leider zerstört, d.h. von der Rückseite des Statuensockels abgemeißelt. Aufgrund des Symbolcharakters der Plastik und wegen ihre historischen Rolle sowie dank ihrer Stellung im Stadtbild gehört sie in die Reihe potentieller Denkmäler. Aus Gründen ihrer historischen Bedeutung, aber auch aufgrund ihrer Stadtbild prägenden Funktion hätten eigentlich auch folgende Schöpfungen aufgrund ihrer das Stadtbild gestaltenden Funktion an ihrem ursprünglichen Platz verbleiben sollen: die Statue des sowjetischen Parlamentärs Ostapenko (1951) am gemeinsamen Abschnitt der Autobahnen M1 und M7 sowie die Steinmetz-Statue (1949). Dabei ist es ganz gleichgültig, welchen künstlerischen Wert sie repräsentieren – gerade die geringere Qualität macht diese Denkmäler nämlich zu charakteristischen Zeitdokumenten. Die demontierten Denkmäler wurden allerdings nicht zerstört. Die wichtigsten unter ihnen werden als touristische Sehenswürdigkeit und gleichzeitig auch als Ort der Erinnerung im „Memento Park” von Budapest aufbewahrt. Hierbei hat der ungarische Denkmalschutz allerdings keinerlei Rolle gespielt.
Zwischen Ablehnung und Anerkennung – denkmalpfl egerische Probleme in Ungarn Abb. 1. Budapest, einstiger Geschäftssitz der Baugewerkschaft „MÉMOSZ” (1946–1950) vor Sanierung und Umbau (Photo: Staatsamt für Kulturerbe, Budapest) Abb. 2. Budapest, einstiges Kulturhaus der Ungarischen Optischen Werke (1951) (Photo: Pál Lővei) 165
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ZABYTKI DRUGIEJ POŁOWY XX WIEKU -
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Die Architektur der Nachkriegsmoder
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Practical restoration was always ai
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Etap drugi (1950-1956) Arbitralnie
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