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Klöster und Stifte in Baden-Württemberg - Michael-buhlmann.de

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Kaiserreich kam bekanntlich im Ersten Weltkrieg (1914-1918) zu se<strong>in</strong>em En<strong>de</strong>, als die Novemberrevolution,<br />

<strong>de</strong>r militärische Zusammenbruch <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Rücktritt <strong>de</strong>s Kaisers Deutschland<br />

erschütterten (1918). Die Zeit <strong>de</strong>r Weimarer Republik hatte begonnen, aus <strong>Württemberg</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong> wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mokratisch organisierte Republiken.<br />

Die Anfänge <strong>de</strong>r Weimarer Republik gestalteten sich schwierig. Der Besetzung <strong>de</strong>r l<strong>in</strong>ken<br />

Rhe<strong>in</strong>lan<strong>de</strong>, die im Zuge <strong>de</strong>r Bestimmungen <strong>de</strong>s Waffenstillstands <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Versailler Frie<strong>de</strong>nsvertrags<br />

(28. Juni 1919) stattgef<strong>und</strong>en hatte, folgte <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>marsch französischer Truppen<br />

<strong>in</strong>s Ruhrgebiet (Januar 1923). Passiver Wi<strong>de</strong>rstand <strong>und</strong> Ruhrkampf erschütterten neben<br />

Inflation <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit die politische <strong>und</strong> wirtschaftliche Ordnung <strong>de</strong>r Weimarer Republik<br />

aufs Neue. Erst die E<strong>in</strong>führung <strong>de</strong>r Rentenmark <strong>und</strong> die Anerkennung <strong>de</strong>s Dawesplans<br />

(1923/24) brachten <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen Republik die Stabilität <strong>de</strong>r 1920er-Jahre. Die Weltwirtschaftskrise<br />

(1929/30) <strong>und</strong> die Massenarbeitslosigkeit führten dann zu e<strong>in</strong>er Polarisierung<br />

<strong>de</strong>s politischen Lebens <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re zum Aufstieg <strong>de</strong>s Nationalsozialismus <strong>und</strong> zur<br />

„Machtergreifung“ <strong>de</strong>s „Führers“ Adolf Hitler (1933-1945) am 30. Januar 1933. Stationen <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Diktatur waren: „Gleichschaltung“ (1933/35; u.a. Verwaltungsglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s „Dritten<br />

Reichs“ <strong>in</strong> Gaue) <strong>und</strong> Etablierung e<strong>in</strong>er „Volksgeme<strong>in</strong>schaft“; E<strong>in</strong>marsch <strong>in</strong> das entmilitarisierte<br />

Rhe<strong>in</strong>land (März 1936); Verfolgung von Kommunisten, Kirchenleuten <strong>und</strong> Ju<strong>de</strong>n;<br />

Wi<strong>de</strong>rstand im „Dritten Reich“. Der Zweite Weltkrieg (1939-1945) sah ab 1941/42 die Zerstörung<br />

<strong>de</strong>utscher Städte durch alliierte Luftangriffe <strong>und</strong> die Besetzung Deutschlands ab<br />

1944/45.<br />

Es folgten die Aufteilung Deutschlands <strong>in</strong> Besatzungszonen – hier ist die amerikanischbritische<br />

Bizone <strong>und</strong> das französisch besetzte Südwest<strong>de</strong>utschland zu nennen –, die Wie<strong>de</strong>rzulassung<br />

<strong>de</strong>r Parteien, die Zeit <strong>de</strong>s Wie<strong>de</strong>raufbaus <strong>und</strong> <strong>de</strong>s „Wirtschaftsw<strong>und</strong>ers“ (Währungsreform;<br />

21. Juni 1948) <strong>in</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland (Verkündigung <strong>de</strong>s Gr<strong>und</strong>gesetzes;<br />

23. Mai 1949). Letztere entwickelte sich im Zeitalter <strong>de</strong>s „Kalten Kriegs“ zu e<strong>in</strong>em<br />

eigenständigen, <strong>in</strong> die westlichen Bündnissysteme <strong>in</strong>tegrierten Staatswesen. Parallel dazu<br />

erfolgte die ab 1948 erfolgte Neuglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>r entstehen<strong>de</strong>n B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland. Diese führte 1952 zur Bildung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Der<br />

Südweststaat erlangte auch <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er zunehmend größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wirtschaftsleistung<br />

große Be<strong>de</strong>utung <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>s Systems <strong>de</strong>r „freien Marktwirtschaft“ <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik,<br />

auch im Rahmen von Strukturwan<strong>de</strong>l, Ölkrise(n) <strong>und</strong> wirtschaftlichem Auf <strong>und</strong> Ab am En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 20. <strong>und</strong> am Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s 21. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> parallel zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s „Kalten Krieges“<br />

<strong>und</strong> zur („Wie<strong>de</strong>r“-) Vere<strong>in</strong>igung von B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong> Deutscher Demokratischer Republik<br />

(1990).<br />

III. Entwicklung <strong>de</strong>s Mönchtums<br />

Or<strong>de</strong>n (ordo (monasticus), „Stand, Regel“) bezeichnet e<strong>in</strong>e dauern<strong>de</strong> geme<strong>in</strong>schaftliche Lebensweise<br />

nach bestimmten Regeln, <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re gemäß <strong>de</strong>n evangelischen Räten Armut,<br />

Keuschheit <strong>und</strong> Gehorsam. Zu <strong>de</strong>n im Mittelalter relevanten Or<strong>de</strong>n gehören allen voran die<br />

Mönchsor<strong>de</strong>n wie Benedikt<strong>in</strong>er (6. Jahrh<strong>und</strong>ert), Kamaldulenser, Vallombrosaner, Kartäuser<br />

(11. Jahrh<strong>und</strong>ert) o<strong>de</strong>r Zisterzienser (11./12. Jahrh<strong>und</strong>ert), daneben die Regularkanoniker<br />

wie August<strong>in</strong>erchorherren o<strong>de</strong>r Prämonstratenser (11./12. Jahrh<strong>und</strong>ert), die Ritteror<strong>de</strong>n wie<br />

<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong> <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> 11

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