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Klöster und Stifte in Baden-Württemberg - Michael-buhlmann.de

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wur<strong>de</strong> Ettenheimmünster um 1440 von se<strong>in</strong>en Vögten verwüstet. 1486 g<strong>in</strong>g die Vogtei an die<br />

rhe<strong>in</strong>ischen Pfalzgrafen über <strong>und</strong> gelangte 1518 wie<strong>de</strong>r an die Geroldsecker. Von <strong>de</strong>r Reformation<br />

blieb das Kloster weitgehend unberührt, 1803 wur<strong>de</strong> die katholische Kommunität<br />

aufgelöst.<br />

Die romanischen bzw. gotischen Klostergebäu<strong>de</strong> s<strong>in</strong>d nicht mehr erhalten, e<strong>in</strong> Kirchenneubau<br />

stammt von 1669-1683, das ganze Kloster ist ab 1719 barock neu erbaut wor<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

wur<strong>de</strong> im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert bis auf wenige Reste (Umfassungsmauer, Mühle) abgetragen. Aus<br />

<strong>de</strong>r Bibliothek von Ettenheimmünster stammen e<strong>in</strong> Psalterium <strong>de</strong>s 13. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong><br />

Reste an<strong>de</strong>rer liturgischer Handschriften. Das Lan<strong>de</strong>l<strong>in</strong>sreliquar von 1506 ist ebenso erhalten<br />

wie e<strong>in</strong> romanischer Taufste<strong>in</strong>.<br />

Frauenalb (Stift)<br />

Weniger e<strong>in</strong> Benedikt<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nenkloster <strong>de</strong>nn e<strong>in</strong>e Versorgungsanstalt adliger Frauen, lag die<br />

geistliche Frauengeme<strong>in</strong>schaft Frauenalb im oberen Albtal <strong>de</strong>s Nordschwarzwal<strong>de</strong>s. Das<br />

Kloster/Frauenstift <strong>in</strong> unmittelbarer Nachbarschaft <strong>de</strong>r Zisterze Herrenalb wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n<br />

Grafen von Eberste<strong>in</strong> um 1180/85, vielleicht erst 1189/90 gegrün<strong>de</strong>t, <strong>und</strong> nicht 1135, wie die<br />

Klosterüberlieferung es wollte. Die Alba dom<strong>in</strong>arum genannte Frauengeme<strong>in</strong>schaft beherbergte<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Folgezeit bis zu 30 Sanktimonialen aus <strong>de</strong>m Eberste<strong>in</strong>er Grafenhaus <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

mit <strong>de</strong>n Eberste<strong>in</strong>ern verb<strong>und</strong>enen A<strong>de</strong>ls- <strong>und</strong> M<strong>in</strong>isterialenfamilien, angefangen bei Ota <strong>und</strong><br />

Heduwidis von Eberste<strong>in</strong>, die zuvor <strong>in</strong> Berau untergekommen waren. E<strong>in</strong>e nicht datierte<br />

Gründungsurk<strong>und</strong>e Eberhards III. von Eberste<strong>in</strong> (1181, 1219) ist erhalten. Die adlige Klosterstiftung<br />

entwickelte sich, mit päpstlichen Privilegien (1193, 1197) versehen, im Schatten<br />

<strong>de</strong>r Eberste<strong>in</strong>er Lan<strong>de</strong>sherrschaft; mehrfach waren Frauen <strong>de</strong>r Eberste<strong>in</strong>er Grafenfamilie<br />

Äbtiss<strong>in</strong>nen <strong>de</strong>s Klosters. Die Gr<strong>und</strong>herrschaft <strong>de</strong>r Frauengeme<strong>in</strong>schaft umfasste Güter im<br />

Albtal <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>r Oberrhe<strong>in</strong>ebene. 1481 besaß die Kommunität Güter an 50 Orten, dazu<br />

Kirchenpatronate <strong>und</strong> -zehnte sowie die Ortsherrschaft über elf Dörfer. Die Schwäche <strong>de</strong>r<br />

Eberste<strong>in</strong>er im späten Mittelalter nutzen die Markgrafen von <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>, um ihre Vogtei über<br />

Frauenalb zu etablieren <strong>und</strong> auszu<strong>de</strong>hnen (Klosterordnung von 1396, geme<strong>in</strong>same badischeberste<strong>in</strong>ische<br />

Vogtei 1399). Die Frauengeme<strong>in</strong>schaft sah sich zunehmend <strong>in</strong> die badische<br />

Lan<strong>de</strong>sherrschaft <strong>in</strong>tegriert, Reformation <strong>und</strong> Oberbadische Okkupation (1594) zerschnitten<br />

endgültig das Band zu <strong>de</strong>n Eberste<strong>in</strong>ern. 1598 wur<strong>de</strong> das Kloster aufgehoben, 1631 auf Initiative<br />

<strong>de</strong>s Speyerer Bischofs wie<strong>de</strong>rhergestellt. Dieser zweiten Stiftung <strong>de</strong>r Frauengeme<strong>in</strong>schaft<br />

folgte <strong>in</strong> <strong>de</strong>r 2. Hälfte <strong>de</strong>s 17. Jahrh<strong>und</strong>erts e<strong>in</strong>e wirtschaftlich-geistliche Konsolidierung,<br />

an die sich die barocke Erneuerung von Klostergebäu<strong>de</strong>n <strong>und</strong> -kirche anschloss. Frauenalb<br />

ist 1802/03 säkularisiert wor<strong>de</strong>n, die Ru<strong>in</strong>e <strong>de</strong>r Barockkirche er<strong>in</strong>nert noch heute an<br />

die Frauengeme<strong>in</strong>schaft.<br />

Freiburg im Breisgau (Stadt)<br />

Die berühmteste <strong>de</strong>r „Zähr<strong>in</strong>gerstädte“ ist das im Breisgau gelegene Freiburg. An ältere<br />

Siedlungen anknüpfend, entstand seit <strong>de</strong>m 11. Jahrh<strong>und</strong>ert e<strong>in</strong> Gewerbe- <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lsplatz<br />

mit e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>isterialensiedlung (burgus), die civitas erhielt 1120 durch Herzog Konrad von<br />

Zähr<strong>in</strong>gen (†1152) e<strong>in</strong>en Markt (forum), Ausgangspunkt für die Stadtwerdung Freiburgs,<br />

<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong> <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> 56

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